Einen Profi zum Anfassen – das haben am Sonntag rund 80 Radsport-Begeisterte erlebt, die zum ersten „Meet&Greet“ von Jannik Steimle gekommen waren. Mit Start in Weilheim hatte der 26-Jährige erst zu einer lockeren Ausfahrt eingeladen, ehe es anschließend bei Sport Holl mit Kaffee und Kuchen auf Tuchfühlung mit ihm ging. „Mir war es wichtig das in Weilheim zu machen, weil ich von hier komme“, erklärt der Radprofi, der auf der flachen Runde über Bissingen, Dettingen, Kirchheim und Jesingen zurück nach Weilheim eine stattliche Gruppe an Begleitern um sich schart. Bei frischen sechs Grad und ziemlich fiesem Wind ist die Ausfahrt auch nach einer Stunde schon geschafft. „Sonst wird’s heute einfach zu kalt bei dem lockeren Tempo“, sagt Jannik Steimle, der trotz der Kälte lieber ohne Handschuhe fährt. „Ich muss mein Arbeitsgerät spüren“, erklärt er grinsend. Im Rennen verzichtet er allerdings lieber nicht mehr auf Handschuhe. „Ich bin da mal übel gestürzt und dann konnte ich zwei Wochen lang den Lenker nicht mehr richtig halten.“
„Da bescheiße ich mich ja selbst“
Es sind genau solche Dinge, die die Besucher von dem sympathischen Athleten wissen wollen. „Fährst Du auch bei Schnee draußen?“, „Wieso gehst Du nie auf die Rolle?“ oder „Bist Du schon bei der Tour de France mitgefahren?“ Einer interessiert sich besonders für die Kontrolle des Trainingsumfanges via GPS. „Du könntest ja einfach Dein Rad aufs Autodach schnallen und damit rumfahren. Würde ja keiner merken.“ Sowas kommt für einen Profi natürlich nicht in Frage. „Da bescheiße ich mich ja nur selbst“, sagt er lachend. Mit einer Gruppe ambitionierter Hobbyfahrer spricht der Weilheimer über die Idee, dem Nachwuchs vor Ort etwas unter die Arme zu greifen, und für die ganz jungen Besucher gibt es ein Autogramm. Verena und Jürgen Wastl vom Kirchheimer Radgeschäft Passione Bici versorgen derweil mit Jannik Steimles Familie die Gäste mit Kaffee und Kuchen, während im hinteren Teil des Ladens ganz besondere Schmuckstücke für Aufsehen sorgen. Der Radliebhaber Thai Do aus Hüttlingen hatte ein paar Exemplare aus seinem reichhaltigen Fundus mitgebracht. Insgesamt besitzt der Einkaufsleiter beim Reifenhersteller Continental 260 Räder. „Das da hinten ist von Lance Armstrong. Von diesem Rad gibt es nur drei Exemplare weltweit“, erklärt der ehemalige Triathlet. Direkt daneben funkelt und glänzt ein komplett vergoldetes Rad der Marke Colnago.
„Ich möchte das ab jetzt gerne jedes Jahr auf die Beine stellen. Vielleicht auch irgendwann mit einer kleinen Radmesse“, verrät Jannik Steimle, der mit den Einnahmen des Tages das Deutsche Rote Kreuz unterstützt. „Den guten Zweck möchte ich auf jeden Fall beibehalten“, verspricht der 26-Jährige.