Lokalsport
Jannik Steimle: Mit neuem Trainer zu neuen Ufern

Radsport Der Weilheimer wird ab sofort von Franck Alaphilippe betreut. Der Cousin des Ex-Weltmeis­ters soll die Wende bringen. Von Peter Eidemüller

Weilheim. Adel verpflichtet – auch im Radsport gehen mit großen Namen große Erwartungen einher. Wenn ein gewisser Franck Alaphilippe auf einmal als Trainer von Jannik Steimle fungiert, werden Szenekenner hellhörig. Der 56-Jährige ist der Cousin des zweifachen Weltmeisters Julian Alaphilippe, der wie Steimle für das Team Soudal-Quick Step fährt. Dass der 30-jährige Franzose im Dress der belgischen Equipe in den vergangenen Jahren unter anderem sechs Etappen bei der Tour de France sowie die Klassiker Mailand–Sanremo und Flèche Wallonne gewonnen hat, verdankt er nicht zuletzt seinem nahen Verwandten.

Das Alaphilipp’sche Erfolgsrezept soll nun auch schwäbischen Ergebnishunger stillen: Nach dem durchwachsenen Frühjahr von Jannik Steimle, das mit dem krankheitsbedingten Ausstieg beim Amstel Gold Race vergangenen Sonntag seinen vorläufigen Negativhöhepunkt hatte, haben der Weilheimer und sein Team einen Trainerwechsel vorgenommen: Franck Alaphilippe, seit 2019 als einer von vier Coaches für Quick-Step aktiv, betreut ab sofort auch den Profi von der Limburg. „Ich bin hinter meinen Erwartungen geblieben“, sagt Jannik Steimle, „und auch das Team hat sich anderes von mir erhofft. Ich muss die Reißleine ziehen, wenn ich das Gefühl habe, es funktioniert nicht.“

Ob und wie sich der Wechsel auf der Straße niederschlägt, wird sich frühestens Anfang Mai zeigen, wenn Steimle beim Etappenrennen „Vier Tage von Dünkirchen“ antritt. Bis dahin heißt es: Abschalten, regenerieren und Familienzeit genießen: Ausflüge mit seiner Verlobten Lara, mit der er in Schorndorf lebt, sind ebenso geplant wie lockere Ausfahrten auf dem Mountainbike – ganz ohne fahrbaren Untersatz geht’s dann eben doch nicht. Peter Eidemüller