Lokalsport
Jannik Steimle vor Start bei Eschborn-Frankfurt

Radsport Der Weilheimer startet am Mittwoch beim Eintagesklassiker in Hessen. Von Peter Eidemüller

Gewappnet für den nächsten Einsatz: Jannik Steimle Foto: Q36.5

Stuttgart. Sonnenschein, 20 Grad, kaum Wolken am Himmel – Idealbedingungen für Radprofis, sollte man meinen. Jannik Steimle hatte vom Bilderbuchwetter am Montag wenig. An seinem trainingsfreien Tag hetzte der 28-jährige Weilheimer mit seiner Verlobten Lara im Auto durch Stuttgart, stand dabei mehr im Stau, als dass es voranging. Zum Ausklang sollte es noch auf den Golfplatz gehen, wo der Hobby-Spieler („Ich bin durchaus ambitioniert“) letztmals abschalten wollte, ehe wieder der Ernst des (Sportler-)Lebens weitergeht.

Der nächste Halt dabei: Hessen. Am Mittwoch steht Steimle mit sechs Kollegen des schweizer Teams 36.5 am Start beim Klassiker Eschborn-Frankfurt, bis 2008 als „Rund um den Henninger Turm“ bekannt. Beim wichtigsten deutschen Eintagesrennen neben den Cyclassics in Hamburg und Rund um Köln, warten auf 204 Kilometern durchaus anspruchsvolle Klettersequenzen mit Anstiegen zwischen 6,5 und 8,3 Prozent. „Das Rennen ist relativ einfach zu lesen“, sagt Steimle, der die Strecke bereits zu Nachwuchs-Bundesligazeiten gefahren ist und auch aus dem Fernsehen kennt: „Normalerweise fahren die Teams ihre Sprinter bis kurz in Frankfurt in Position“, weiß er um den typischen Verlauf des Rennens aus der Vergangenheit, als Speedspezialisten wie Sam Bennett oder Japser Philipsen die Nase vorne hatten.

Erster Einsatz nach drei Wochen

Ob und wie er da mitmischen kann? „Ich bin sehr motiviert, weil es ja quasi ein Heimrennen ist“, sagt Steimle, „aber es momentan relativ schwer zu sagen, wo ich stehe.“ Soll heißen: Dreieinhalb Wochen nach seinem letzten Einsatz bei Paris-Roubaix befindet sich der Wahl-Schorndorfer trainingstechnisch in der Aufbauphase für die Highlights der zweiten Frühjahrshälfte, die ab Mitte Juni anstehen: Tour de Suisse und Deutsche Meisterschaften.

Nach der morgigen Stippvisite in Hessen geht es für Steimle und Teamkollegen knapp drei Wochen lang ins Höhentrainingslager nach Österreich. „So gesehen kommt das Rennen zu einem ungeschickten Zeitpunkt“, sagt er, „aber ich hab mega Bock und hoffe, dass was geht.“

Das hr-Fernsehen überträgt das Rennen am Mittwoch ab 12 Uhr live in voller Länge.