Radsport
Jannik Steimle vor Start bei Sibiu-Tour

Karpaten statt Kirchheim: Der Weilheimer peilt bei der am Samstag beginnenden Sibiu-Tour vor allem im Zeitfahren eine Topplatzierung an.

Jannik Steimle ist bereit für den nächsten Einsatz. Foto: Roth

Kirchheim. Wenn am Samstagabend gegen 21 Uhr der Sieger der dritten Kirchheimer Radsportnacht über die Ziellinie rollt, hat Jannik Steimle bereits Feierabend. Der Mitorganisator des Zweiradspektakels unter der Teck wird dann bereits die erste Etappe der Sibiu-Tour in Rumänien in den Beinen haben, wegen der er bekanntlich nicht am Heimrennen teilnehmen kann.

Statt über 65 Runden 84,5 Kilometer rund ums Rathaus abzuspulen, warten auf den Weilheimer ab 13 Uhr auf der ersten Etappe von Sibiu (Hermannstadt) nach Paltinis 170 Kilometer. Steimles Augenmerk liegt allerdings auf dem zweiten Teilstück, das mit einer Besonderheit aufwartet: Nach einer 97 Kilometer langen Etappe mit Start und Ziel in Sibiu steht dort am Nachmittag ein 3,3 Kilometer langes Zeitfahren durch die Altstadt auf dem Programm. „Da hoffe ich, ein Topergebnis einzufahren“, sagt Steimle, der mit fünf Kollegen seines Teams Q 36.5 nach Rumänien aufbricht, wo am Montag und Dienstag noch zwei Etappen mit 207 und 196 Kilometern warten. „Ich hab richtig Bock auf die Rundfahrt“, scharrt Steimle mit den sprichwörtlichen Hufen. Kein Wunder: Nach einem intensiven Trainingsblock im Anschluss an die Deutschen Meisterschaften vor zwei Wochen in Donaueschingen gönnte sich der Wahl-Schorndorfer eine dreitägige Auszeit, während der auch die standesamtliche Hochzeit mit seiner Lara anstand. Die vergangenen Tage standen dann ganz im Zeichen der Vorbereitung auf die Sibiu-Tour.

Die Konkurrenz dort kann sich trotz der parallel stattfindenden Tour de France sehen lassen. Mit Bora hansgrohe um den DM-Zweiten Florian Lipowitz steht jenes Word-Tour-Team am Start, das drei der vergangenen vier Auflagen der Sibiu-Tour gewinnen konnte. Titelverteidiger ist allerdings ein Teamkollege von Jannik Steimle: Der Brite Mark Donovan setzte sich vergangenes Jahr mit gerade mal acht Sekunden Vorsprung auf den Belgier Lennert van Eetvelt (Lott Dstny) durch.

Unabhängig vom Gesamtklassement will Jannik Steimle den Abstecher nach Rumänien nutzen, um nach seiner Corona-Zwangspause vor einigen Wochen weiter in Form zu kommen. Schließlich soll bis zur Tschechien-Rundfahrt Ende Juli die Schlagkraft wieder so groß sein, um beim nächsten Highlight ein Wörtchen mitreden zu können: Bei der Deutschland-Tour ab 22. August will Jannik Steimle auf den Punkt fit sein – zumal es auf der dritten Etappe unter anderem durch seine Heimatstadt Weilheim geht. Wenn das mal kein Ansporn ist.