Köngen. Das Leichtathletikmeeting in der Köngener Fuchsgrube hat auch bei der seiner 17. Auflage nichts an Glanz und Gloria verloren. Nationale Spitzensportler, aber auch überzeugende lokale und regionale Größen sorgten beim Abendsportfest für zahlreiche Höhepunkte. Als kurz vor Ende der Veranstaltung dann sogar noch zwei Stadionrekorde fielen, war auch bei Veranstalter TSV Köngen die Glückseligkeit perfekt.
Den Abend eröffneten die Sprinter über 100 Meter. Die tagesschnellste Zeit lief Emanuel Stubican (VfL Sindelfingen) in 10,91 Sekunden vor dem Schopflocher Victor Bayer (SSV Ulm/11,02). Schnellste Sprinterin war die deutsche 400-Meter-Hürdenmeisterin (58,94) Karoline Sauer (TSV Gomaringen) mit 12,47 Sekunden. Stark waren die 12,64 Sekunden in der U18 von Victoria Breitschwerdt (Holzgerlingen) mit 12,64 Sekunden. Das Duell mit Clara-Sophie Wagner (LG Filder), die erst vor Kurzem bei der U16-DM mit 12,43 Sekunden Achte geworden war, kam wegen ihres Fehlstarts nicht zustande.
Bemerkenswerte Zeiten lieferten über 200 Meter Marvin Hock (LG Region Karlsruhe) in 21,94 Sekunden und Yannic Krings (VfL Sindelfingen) über 400 Meter in 49,15 Sekunden. Stefan Lutz (LG Filder/Nellingen) lief in der U20 mit 52,24 Sekunden persönliche Bestzeit.
Ex-Kirchheimer auf Rang vier
Victor Bayer, der früher für den VfL Kirchheim startete und zurzeit in Ulm seinen Bachelor absolviert, wurde über 200 Meter Vierter in 22,46 Sekunden. Bei den Frauen lief Julia Simon (LV Pliezhausen) mit 25,54 Sekunden die schnellste 200-Meter-Zeit vor Laura Müller (Unterländer LG), die mit 25,62 Sekunden die U18-Konkurrenz beherrschte. Simon war es auch, die einen spannenden Weitsprung mit persönlicher Bestleistung von 5,89 Meter vor Nina Garay (LG Region Karlsruhe/ 5,84) und Wiebke Lyhs (LG Filder/5,72 Meter) für sich entschied. Bei der U18 siegte Cora Reitbauer (LG Filder/Berkheim) mit 5,53 Metern vor Jule Stäbler aus Denkendorf, die mit 5,34 Meter Dritte wurde. Bester Weitspringer des Abends war Felix Oberhäuser von der LG Leinfelden-Echterdingen mit 6,53 Metern.
Über 800 Meter der Männer wurde der Deutsche Hallenmeister von 2018 und Dritter der U23-EM von 2017, Marc Reuther (LG Eintracht Frankfurt, im Foto), seiner Favoritenrolle in 1.49,81 Minuten gerecht. Da die angekündigten und nicht erschienenen Weltklasseläufer aus Katar fehlten, war Reuther (Bestzeit 1.45,22) am Ende nicht groß gefordert und hatte mit dem Zweiten Jerry Motsau (Südafrika/1.50,40 Minuten) im Endspurt keine Probleme. Bei den Frauen gewann mit Hanna Klein (SG Schorndorf) eine der besten deutschen 800-Meter-Läuferinnen. Die 26-jährige gebürtige Pfälzerin, die eine Bestzeit von 2.01,60 Minuten stehen hat, verbesserte ihre Saisonbestleistung von 2.08,73 Minuten auf 2.06,92 Minuten. Zweite wurde Vereinskameradin Gina Daubenfeld mit 2:09,11 Minuten.
Nach den insgesamt sieben Läufen über 800 Meter, die nach Zeiten eingeteilt waren, folgte mit dem Kugelstoßen der nächste Höhepunkt. Dabei sorgte die 19-jährige Lokalmatadorin Lea Riedel aus Wäldenbronn (VfL Sindelfingen) unter den Augen ihres Landestrainers Peter Salzer gleich im ersten Versuch mit 16,55 Metern für einen emotionalen Sieg und für eine Steigerung ihrer Bestmarke um 47 Zentimeter. Die Erklärung für diese Glanzleistung war schnell gefunden: Am Vormittag erst hatte Riedel erfolgreich ihre Semesterprüfung zu ihrem Psychologie-Studium abgelegt.
Bei den Männern entwickelte sich ein Zweikampf zwischen dem 2,03 Meter-Hünen Tobias Dahm (VfL Sindelfingen) und Drehstoßtechniker Jan Jeuschede (Bayer 04 Leverkusen). Dieser markierte mit 19,48 Metern den Siegesstoß vor Dahm, der mit seinen 19,13 überhaupt nicht zufrieden war. In einer Woche treten die beiden wieder gegeneinander an, bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin.
Stadionrekorde über 1500 Meter
Für zwei Stadionrekorde sorgten Velten Schneider (VfL Sindelfingen) und Katja Fischer (LAV Tübingen) über 1500 Meter. Velten (Bestzeit 3.50,97) spurtete in 3.51,49 Minuten dem Südafrikaner Monnatlala (3.53,72) davon und verbesserte die Zeit von Jens Mergenthaler (SV Winnenden) aus dem Jahr 2016 um 1,07 Sekunden. Katja Fischer blieb in 4.30,32 Minuten gleich über acht Sekunden unter dem erst im letzten Jahr von Madison Clarke (Kanada) aufgestellten Rekord. Martin Moll