Lokalsport
Jeder für sich statt alle gemeinsam

Silvesterlauf Der Kirchheimer Klassiker geht am letzten Tag des Jahres zum zweiten Mal in ungewohnter Form über die Bühne. Das Startfenster steht diesmal für drei Stunden offen. Von Reimund Elbe

Mit dem Verkünden von Wasserstandsmeldun­gen hätte ­Alexander Rehm zuletzt ganze Tage füllen können. Doch nun hat sich der Pegel stabilisiert. „Es gibt keinen Show-Stopper mehr, der Silvesterlauf kann stattfinden“, formuliert der Lauftreff-Chef die für die Szene erlösenden Worte. Wochen der Ungewissheit liegen hinter Rehms Team. Wochen, in denen die Organisatorinnen und Organisatoren nicht nur immer wieder genau den politischen Vorgaben aus Berlin und Stuttgart lauschten, sondern auch auf kommunaler Ebene gezielt Gespräche suchten.

Bereits vor Weihnachten zeichnete sich bei Kontakten mit Stadt und Landratsamt ab, dass die Chancen für eine Austragung des bedeutendsten Kirchheimer Laufsport-Events vom Rathausvorplatz hinauf auf die Teck und wieder zurück gut stehen – falls es zu keinem harten Lockdown kommt. Die aktuellen Corona-Verordnungen bieten im Moment genügend Spielraum für das Silves­terlaufkonzept 2021.

Wichtigster Punkt: Die Läuferinnen und Läufer können am Freitag für den Start ein Zeitfenster von 12 bis 15 Uhr nutzen. Dadurch hoffen die Veranstalter, dass sich das Teilnehmerfeld deutlich entzerrt. Konkret heißt das: kein Massenstart, keine feierliche Rückkehr der Läuferinnen
 

„Wir nutzen die Möglichkeiten, die uns Gesetze und Verordnungen lassen.
Alexander Rehm
Der Lauftreff-Leiter zum Corona-­Konzept beim Silvesterlauf

 

und Läufer unter Begleitung von Fackelträgern wie sonst üblich. Nicht das einzig Gewöhnungsbedürftige in den letzten Stunden des Altjahres. So dürfen sich Silvesterlaufgruppen lediglich mit maximal fünf Personen auf die knapp 18 Kilometer lange Strecke machen. Des Weiteren gelten die 2-G-Regel sowie die üblichen Abstandsgebote.

„Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden namentlich erfasst“, betont ­Alexander Rehm. Ein farbiges Armband zeigt an, wer kontrolliert ist, die namentliche Registrierung kann per Luca-App oder Erfassungsbogen erfolgen. Bis 17.30 Uhr sollten schließlich alle Läuferinnen und Läufer zurück am Rathaus sein. Organisatorisch hat das VfL-Lauftreffteam in den vergangenen Tagen den letzten Feinschliff getätigt. „Nicht nur am Hörnle dürfen wir Wasser und Tee ausschenken“, erläutert Alexander Rehm, „sondern auch im Start- und Zielbereich.“ Das Go gab es jüngst auch für eine weitere knifflige organisatorische Frage in Pandemiezeiten: Im Rathaus können Registrierte ihr Gepäck aufbewahren und die sanitären Anlagen nutzen – das Tragen von FFP2-Masken im Gebäude vorausgesetzt. Alexander Rehm wirkt auch im zweiten Pandemiejahr in Sachen Silvesterlauf unaufgeregt. „Wir nutzen einfach die Möglichkeiten, die uns Verordnungen und Gesetze als Spielraum lassen“, sagt der Kirchheimer. Immerhin sei die aktuelle Situation ein Fortschritt gegenüber der Lage 2020. Damals konnten oder besser gesagt mussten Läuferinnen und Läufer über einen Zeitraum von mehreren Tagen hinweg starten, um Kontakte zu reduzieren.