Salach. Ohne den erhofften Punktgewinn sind die Bezirksliga-Fußballer des TSV Jesingen gestern aus dem Filstal zurückgekehrt. Beim Aufsteiger TSG Salach kassierten die „Gerstenklopfer“ eine bittere 3:5-(0:2)-Niederlage, die sie sich, so Coach Césare D’Agostino, selbst zuzuschreiben hatten: „Alle Salacher Tore entstanden aus unseren eigenen Abwehrfehlern“, resümierte der frühere Oberligaspieler nach der Partie.
Tatsächlich resultierten alle Tore der Gastgeber aus Kontern, die von vermeidbaren Jesinger Ballverlusten eingeleitet worden waren. Aykut Durna machte mit dem 1:0 bereits in der siebten Minute den Anfang. Joel Oelkuch, Sohn des Ex-Profis und einstigen VfL-Oberligaspielers Michael Oelkuch, markierte nach einem katastrophalen Abwehrfehler der Jesinger das 2:0 (45.). Eine bemerkbare Gegenwehr der Kircheimer Teilörtler fand quasi nicht statt, was von D'Agostino ehrlich kommentiert wurde: „Wir haben den ersten Spielabschnitt komplett verpennt.“
Als nach der Pause erneut Durna mit einem schnellen Konter auf 3:0 erhöht hatte (48.), schien die Messe gelesen. Doch TSV-Coach D’Agostinos (eingewechselte) Trümpfe stachen allesamt: Zunächst versenkte der agile Sascha Flegel einen Foulelfmeter im TSG-Gehäuse (57.). Dann waren es der frisch ins Spiel gekommene Alessio Setzu mit einem 25-Meter-Knaller in den Torwinkel (67.) sowie der gleichermaßen neu herein gekommene Spielertrainer Ferdi Er, der per Kopfball nach einer Ecke von Setzu den Ausgleich markierte (71.) – es war Ers erster Einsatz nach seiner Verletzung über eine volle Halbzeit.
Solchermaßen motiviert hätten die Gäste in der Folgezeit eigentlich den sprichwörtlichen Sack zumachen müssen. Doch stattdessen leisteten sich die Jesinger erneut Uneinigkeiten und Missverständnisse in der Abwehr. Die Konsequenz aus den defensiven Unzulänglichkeiten war das Salacher 4:3 (75.) durch den kurz vorher eingewechselten Artur Schacht.
D’Agostino blies daraufhin zum offensiven Showdown, brachte mit Veli Boz noch einen weiteren Angreifer für einen Abwehrspieler. Es war eine personelle Rochade, die zwar Druck auf das Salacher Tor brachte, aber keinen Treffer einbrachte. Dafür reichte es zu einem weiteren Kontertor durch Schacht (88.), der sich selbst damit zum Matchwinner machte. TSV-Coach D’Agostino: „Wenn man ein 0:3 ausgleicht, muss man das Spiel gewinnen.“
Zwei-Klassen-Tabelle
Während die Jesinger als Elfter weiter im hinteren tabellarischen Mittelfeld dümpeln, entwickelt sich die Liga langsam zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft, bei der der hintere Teil bereits beim TSV Deizisau auf Platz acht losgeht und beim TSV RSK Esslingen endet. Das Schlusslicht zeigte gestern beim 0:0 gegen Titel-Mitfavorit SV Ebersbach, dass noch Leben in der Bude ist. Am kommenden Sonntag sind die Reichsstädter übrigens zu Gast in den Jesinger Lehenäckern. Tim Trento