Fußball
Jesinger Déjà-vu vor dem zehnten Spieltag

Der TSV hofft beim Bezirksliga-Heimspiel gegen den FV Faurndau auf die lang ersehnte Wende. 

Die Weilheimer sind in Plochingen gefordert. Foto: Markus Brändli

Beim Fußball-Bezirksligisten TSV Jesingen läuft es derzeit alles andere als rund. Nach neun Spieltagen stehen magere sieben Punkte auf dem Konto, dazu ein Torverhältnis von 12:25. Und die Aufgabe wird nicht leichter: Am Sonntag gastiert mit dem Tabellendritten FV Faurndau der nächste dicke Brocken in den Lehenäckern.

Trotzdem gibt es Hoffnung. Wer den Blick ein Jahr zurückwirft, erkennt ein fast identisches Bild: Auch in der Vorsaison steckten die „Gerstenklopfer“ nach neun Spielen im Tabellenkeller, hatte damals gerade einmal zwei Punkte mehr und ein ähnlich tristes Torverhältnis. Am zehnten Spieltag gelang dann der große Befreiungsschlag – ein 1:0-Erfolg gegen Spitzenreiter 1. FC Eislingen. Der Auftakt einer kleinen Serie, nach der sich die Jesinger Schritt für Schritt ins Mittelfeld kämpften. Warum also nicht auch diesmal?

Für Sascha Flegel, Leistungsträger in der Offensive der Jesinger, ist die Situation klar: „Wir wissen natürlich, dass der Saisonstart schlecht war. Ohne dass es Ausreden sein sollen, hatten wir aber auch gewisse Umstände, unter denen es einfach schwierig war, gleich konstant zu punkten“, sagt er. Dennoch sieht der 27-Jährige Parallelen zu den vergangenen Jahren: „Wir sind eigentlich fast immer relativ schwach gestartet und haben eine Weile gebraucht, bis wir in Form gekommen sind. Deshalb dürfen wir uns jetzt nicht verrückt machen.“

Gleichzeitig mahnt Flegel zur Geschlossenheit: „Wir haben schon ein Drittel der Saison hinter uns, es wird also allerhöchste Zeit. Jetzt müssen wir alle an einem Strang ziehen und alle Kräfte mobilisieren, um aus dem Negativstrudel herauszukommen.“

Allerdings kommt mit dem FV Faurndau ein Gegner in die Lehenäcker, der bislang vor allem durch Offensivpower auffällt. In Spielen mit Beteiligung des Tabellendritten fielen im Schnitt 6,2 Tore. Ein Spektakel scheint also fast schon garantiert. Das könnte aber womöglich im Sinne der Hausherren sein. Schließlich hat die D’Agostino-Elf vor vier Wochen schon bewiesen, dass sie unter ähnlichen Umständen auch starke Teams ärgern kann: Damals wurde der 1. FC Frickenhausen mit 4:1 nach Hause geschickt.

Gelassenheit beim VfL

Deutlich entspannter ist die Lage beim VfL Kirchheim. Wäre die Runde schon ein paar Wochen weiter, könnte man im Fußball-Jargon wohl sagen: Der VfL steckt im sicheren Niemandsland der Tabelle – zu weit weg von oben, aber auch deutlich zu stabil, um ernsthaft zittern zu müssen. Noch aber ist der Zug nach oben nicht abgefahren, vorausgesetzt der VfL startet endlich mal eine kleine Serie. Die Gelegenheit dazu bietet sich bei der TSG Salach.

„Wir fahren nach Salach, um etwas mitzunehmen“, sagt Abteilungsleiter Marc Butenuth. Die Niederlage in der Vorwoche gegen Ebersbach wurmt ihn noch immer: „Das war leider unnötig. Nach der Verletzung von Daniele Attorre haben wir einfach den Fokus ein bisschen verloren.“ Dennoch zeigt sich Butenuth mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. „Insgesamt sind wir absolut im Soll. Die Mannschaft entwickelt sich, und wir haben schon einige junge Spieler integriert – genau das ist unser Ziel für diese Saison.“

Tatsächlich verfolgt der VfL in diesem Jahr einen klaren Plan. „Wir betrachten diese Saison wirklich entspannt als eine Art Basis-Bau“, erklärt Butenuth. „Insofern befinden wir uns auf einem sehr guten Weg, bevor wir uns wieder proaktiv höhere Ziele stecken.“

Bitter ist allerdings die Verletzung von Neuzugang Daniele Attorre, der sich im Spiel gegen Ebersbach schwer am Knie verletzt hatte – ausgerechnet einen Tag vor seinem 35. Geburtstag. Die genaue Diagnose steht noch aus. „Das Knie war die Woche über noch zu stark geschwollen“, sagt Butenuth. „Wir gehen aber von einer Bänderverletzung und einer längeren Ausfallzeit aus.“

Weilheim muss nach Plochingen

Für den TSV Weilheim steht am Sonntag derweil das Auswärtsspiel beim FV Plochingen an. Auf dem Papier spricht vieles für die Limburgstädter, doch unterschätzen sollte der TSVW den Gegner nicht. Der FVP hat seine jüngsten drei Spiele allesamt gewonnen. Die letzte Niederlage der Plochinger liegt inzwischen vier Wochen zurück – ausgerechnet gegen Weilheim (1:3 im Bezirkspokal). Auf dem Pfostenberg sinnt der FVP nun auf Revanche.