Kirchheim. Der TSV Jesingen ist in der Fußball-Bezirksliga zu einem mühevollen 1:0-Erfolg gegen den TSV Oberboihingen gekommen. Mühevoll deshalb, weil es die Elf von den Lehenäckern nicht geschafft hatte, mit einem zweiten Tor schon eher für die Entscheidung zu sorgen. Darum musste bis zum Schluss um den Sieg gezittert werden – was absolut nicht nötig gewesen wäre, denn die Gastgeber hatten vor allem in der ersten Halbzeit einige gute Möglichkeiten, mehr Tore zu erzielen.
Dennoch war der Jesinger Trainer Cesare D’Agostino nach dem Schlusspfiff rundum zufrieden: „Wir haben richtig guten Fußball gespielt.“ Von Beginn an waren die Hausherren die tonangebende Mannschaft und hätten nach wenigen Minuten schon in Führung gehen können, aber der Jesinger Angreifer Emre Yildirim setzte das Leder völlig frei vor dem Tor aus zwölf Metern zwei Meter über die Querlatte (7.). Nur wenige Minuten später dann der verdiente Führungstreffer: Nach einer mustergültigen Vorlage von Jonathan Willig genau in die Schnittstelle der Oberboihinger Abwehr setzte sich der gefährlichste Jesinger Stürmer Alessio Setzu glänzend gegen seinen Gegenspieler durch und schob das Leder durch die Beine des Oberboihinger Torwarts Florian Jost zum 1:0 über die Torlinie (14.).
In der Folgezeit hätten die Gastgeber ihre Führung ausbauen können, aber Lukas Preuß setzte einen Kopfball um Zentimeter über den Querbalken (28.) und Spielertrainer Ferdi Er scheiterte nach einem sehenswerten Sololauf an einem Oberboihinger Abwehrbein (34.). „Zur Halbzeit hätten wir 2:0 oder 3:0 führen müssen“, meinte der TSVJ-Coach.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig. Die Jesinger waren weiterhin die spielbestimmende Elf, ohne sich zunächst gute Einschussmöglichkeiten herauszuspielen. Die Gäste machten auch nicht den Eindruck, dem Spiel eine Wende geben zu wollen. „Die wollen ja gar nichts von uns“, mutmaßte der Jesinger Coach nach 70 Spielminuten an der Seitenlinie. Auch seine Mannschaft passte sich im zweiten Durchgang dem schwachen Spielniveau der Oberboihinger an, denn im zweiten Durchgang gab es bis auf zwei Torabschlüsse von Philipp Haußer (85.) und Ibrahim Ayyildiz (88.), die der Oberboihinger Schlussmann glänzend parierte, keine nennenswerten Torchancen mehr.
Die Gäste brachten das Kunststück fertig, sich im gesamten Spielverlauf nicht eine gute Möglichkeit herauszuspielen. Dies lag auch an der gut organisierten Jesinger Abwehr, sodass es für die Gäste kein Durchkommen gab. Stefan Hein, Sportchef des TSV Oberboihingen, war die Enttäuschung deutlich anzumerken. Es war nicht die Niederlage, die ihn ärgerte, sondern vielmehr der schwache Auftritt seiner Mannschaft: „Wir hätten heute wahrscheinlich gegen niemanden gewonnen.“ Auch TSVO-Interimstrainer Luis Teixeira sah es nicht viel anders: „Wir hatten keine Torchance und man hat schon gemerkt, dass uns einige wichtige Leistungsträger gefehlt haben.“
Am Sonntag nach Deizisau
Für den TSV Jesingen geht es am Sonntag weiter beim TSV Deizisau – keine leichte Aufgabe für die Lehenäckerelf, denn die Gastgeber befinden sich nach vier Siegen in Folge im Aufwärtstrend. Für Deizisaus Spielleiter Thomas Stiehl kommt der Erfolg nicht von ungefähr: „Jeder Spieler weiß, was zu tun ist, und wenn wir das abrufen, was wir können, dann zählen wir zu den besten Mannschaften der Liga.“ Nach den zuletzt gezeigten Leistungen braucht sich auch der TSV Jesingen allerdings vor keiner Mannschaft zu verstecken. „Seit dem Spiel in Heiningen spielen wir Fußball, wie wir es uns vorstellen“, freut sich Spielertrainer Ferdi Er, „dazu machen wir viel weniger Fehler.“