Kirchheim. Der 1. FC Eislingen bleibt in den Lehenäckern ein gern gesehener Gast. Vor gerade einmal drei Monaten verspielten die Filstäler in Jesingen die Relegationsteilnahme um den Aufstieg in die Landesliga. Gestern verpasste der spielerisch überlegen agierende FCE beim 2:2 (1:0) gegen den heimischen TSV wieder einen Sieg. Auf der anderen Seite hätten die auf Ballsicherung und Konterspiel eingestellten Gerstenklopfer durchaus für eine noch größere Überraschung sorgen können. „Die Jungs haben das gut gemacht. Wenn wir noch cleverer agiert hätten, wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen“, analysierte Ferdi Er, der zusammen mit Césare D’Agostino die Mannschaft trainiert.
Die Eislinger, bei denen (Spieler-)Trainer Thomas Scheuring nach einem Trainingsunfall zum ausschließlichen coachen verdammt war, hatten in Halbzeit eins losgelegt wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Vor allem Tolunay Gedik (4.) und Kapitän Nicolas Schreiber (8.) sorgten von Beginn an für Unruhe, scheiterten aber am gut aufgelegten TSV-Schlussmann Patrick Weigel. Mit dem ersten ernstzunehmenden Angriff schafften die Jesinger dann die Führung. Sascha Flegel markierte nach schöner Vorarbeit von Kapitän Timo Mader diagonal aus neun Metern das 1:0 (11.). Die clever verteidigenden Gerstenklopfer sahen sich danach sehr guten Ausgleichschancen von Gedik (30.), Michael Renner (33.), Haydar Öztürk (42.) und Mete Yalcin (45.+1) gegenüber, die Goalie Weigelt aber sauber wegparierte.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste den Druck. Dennoch waren es die Jesinger, die durch einen Latten-Kopfball von Sascha Flegel die ersten Chance hatten (53.). Kurze Zeit später war es dann Simon Kottmann, der aus gut 20 Meter die Stabilität des Torpfostens prüfte (60.). Die Quittung folgte nur acht Zeigerumdrehungen später durch Trainersohn Noah Scheuring, der nach einem Freistoß völlig frei am zweiten Pfosten stand und zum verdienten Ausgleich einköpfte (68.). Als Marcel Hodzic zwölf Minuten später der Führungstreffer für den FCE gelang wurden die Gesichter auf Jesinger Seite immer länger. Doch der eingewechselte Marvin Schleich holte clever noch einen Foulelfmeter heraus, den Lukas Preuß in der 81. Minute sicher verwandelte. Das Spiel stand auf des Messers Schneide und war in der Schlussphase von Nickligkeiten geprägt. Umso größer war die Freude auf Jesinger Seite, als der umsichtig leitende Schiedsrichter Karl-Heinz Nowak (Blaustein) die Partie nach zwölf Minuten Nachspiel abpfiff. FC-Trainer und Ex-Profi Thomas Scheuring war danach bedient, monierte vor allem den Elfmeterpfiff des Unparteiischen: „Der Schiedsrichter wollte aber nicht einmal mit mir reden.“ Tim Trento