Fußball
Jesinger Serie hält auch im Albvorland

Die Gerstenklopfer wie auch der VfL Kirchheim fahren in der Bezirksliga jeweils souveräne Siege ein. Die AC Catania vermochte trotz erneuter Niederlage beim TSV Oberboihingen zu überzeugen.

Dem VfL Kirchheim gelang am Samstag ein souveräner Sieg gegen den abstiegsbedrohten TSV Deizisau. Nach Toren von Carfagna, Duraku und Colic siegten die „Blauen“ 4:1. Foto: Markus Brändli

Cèsare D’Agostino wirkte auch zwei Stunden nach dem Schlusspfiff noch regelrecht geflasht. Im neunten Spiel in Serie war der von ihm und Ferdi Er trainierte TSV Jesingen ungeschlagen geblieben. Nach dem Remis vor Wochenfrist gegen den VfL Kirchheim siegten die Gerstenklopfer am Samstag beim einstigen Verbandsligisten 1. FC Heiningen 2:1 (0:0). Schon in der ersten Halbzeit hatte der TSV trotz personell schmaler Kapelle für die taktgebende Musik gesorgt. Nur drei Einwechselspieler saßen auf der Jesinger Bank. Nominelle Größen wie Simon Kottmann, Philipp Haußer, Felice Galeota, David Weitz oder Jonas Preuß fehlten. Dennoch gab der TSV von Beginn an Gas – wenngleich auch (noch) ohne Torerfolg. „Wir haben viele Situationen nicht ordentlich zu Ende gespielt“, analysierte Stefan Haußmann nach der Partie.

Der Sportliche Leiter der Jesinger sah aber im zweiten Spielabschnitt auch eine abgeklärt und geduldig spielende Elf, die auch nach der Heininger Führung durch Kevin Vincek (53.)  nicht die Nerven verlor, sondern besonnen auf ihre Chancen wartete. Die kam in der 63. Minute, und Goalgetter Adonis Shalaj machte aus dem Gewühl heraus kurzen Prozess: 1:1. Es war das siebte Saisontor für den Ex-Kirchheimer. Zehn Zeigerumdrehungen vor Schluss machte Sascha Flegel alles klar für die Kirchheimer Vorstädter. Für den geflashten Coach D’Agostino war die gleichfalls seit neun Spielen unveränderte Viererkette und der Kniff, Mannschaftskapitän Timo Mader neben Youngster Rodrigo Portela Pais auf die „Sechser“-Position zu stellen, der Schlüssel zum Erfolg.

VfL liefert wie bestellt

Entspannte Gesichter gab es auch an der Jesinger Allee. Der VfL Kirchheim hatte den abstiegsgefährdeten TSV Deizisau 4:1 (1:0) besiegt und Coach Felix Lache resümierte: „Drei Punkte waren gefordert, drei Punkte haben wir geholt.“ Tatsächlich hätte der ehemalige Regionalligist schon in der ersten Halbzeit aufgrund der Spielanteile deutlicher führen müssen. Statt dessen gab es ein eher bescheidenes 1:0 durch Antonio Carfagna (12.) und eine Verletzung bei Felix Bosch. Der Youngster musste mit einer Oberschenkelverletzung bereits in der 20. Minute vom Feld und wird wohl erst im neuen Jahr wieder einsatzfähig sein.

Mit viel Elan kamen die Kirchheimer aus der Pause zurück – und spielten ab der 53. Minute in Überzahl. TSV-Verteidiger Joscha Ganter hatte nach einem sehr ungestümen Foulspiel die Rote Karte gesehen. Eine knappe Viertelstunde später gelang Endrit Duraku das 2:0. Der Knoten bei den „Blauen“ war nun offenbar geplatzt. Carfagna legte schnell zum 3:0 nach (70.) und so war auch der Anschlusstreffer von TSV-Urgestein Alassane Braun leicht zu verkraften. Den Schlusspunkt setzte Meksud Colid mit dem 4:1 in der 81. Minute.

D’Onofrio-Brüder sind zurück

„Das war ein richtig geiles Bezirksligaspiel.“ Es war ein Satz, der aus TSVO-Spielleiter Stefan Hein geradezu herausgesprudelt war. Tore, Emotionen und ein faires Spiel habe es, so der Vereinsfunktionär, gegeben. Heins Team, das personell auf der sprichwörtlichen letzten Rille daher kam, agierte in der ersten Halbzeit überlegen und lag durch zwei Tore von Youngster Valentin Maier bereits zur Pause mit 2:0 in Führung. Nach dem Wiederanpfiff spielte die AC Catania mutig nach vorne und belohnte sich mit dem Anschlusstreffer durch Marco D’Onofrio (47.), der ebenso wie sein Bruder Gianluca in das von Maurizio Latte interimistisch trainierte Team zurückgekehrt war. In der Folgezeit wogte das Spiel zur Freude der Zuschauer fortwährend hin und her. Mal gelang den Platzherren die Ergebnisverbesserung (Marvin Schweizer/3:1/50, Philipp Röseke/4:2/64.), mal waren es die Rossoblu, die durch Tarik Öz (3:2/59.) und erneut D’Onofrio (4:3/66.), die Anschlusstreffer platzierte. Den Tor-Schlusspunkt zu Gunsten der Oberboihinger setzte  Röseke mit seinem zweiten Treffer in der 69. Minute zum 5:3-Endstand. Kaum auszumalen wäre die Reaktion gewesen, wenn Carmelo Trumino mit seinem Foulelfmeter in der 80. Minute nicht an TSVO-Keeper Florian Jost gescheitert wäre. Trotz der Niederlage war ACC-Coach Latte zufrieden: „Es war beeindruckend, wie wir in der zweiten Halbzeit immer wieder zurück gekommen sind.