Lokalsport
Kaiser stürzt Älbler ins Tal der Tränen

Fußball-Bezirksliga Der TV Neidlingen rettet in der Nachspielzeit ein 1:1 bei der SGEH, die im Kampf um den Klassenerhalt immer mehr unter Druck gerät. Von Klaus-Dieter Leib

Das Kellerderby der Fußball-Bezirksliga zwischen der SGEH und dem TV Neidlingen hat vorgestern keinen Sieger gefunden – auf dramatische Weise: In der letzten Sekunde der fünfminütigen Nachspielzeit kassierte die SGEH noch den 1:1-Ausgleich, nachdem Felix Kaiser eine Flanke per Kopf verwertet hatte. „Jetzt fühlt sich das Unentschieden wie ein Sieg an“, freute sich Neidlingens Spielertrainer Patrick Kölle, „in den letzten zehn Minuten hatte ich nicht mehr geglaubt, dass uns der Ausgleich noch gelingt“, atmete er auf.

Auf der anderen Seite lagen die SGEH-Spieler nach dem Schlusspfiff enttäuscht auf dem Rasen. „Wir hätten in der zweiten Halbzeit ein zweites Tor machen müssen, aber so ist Fußball“, ärgerte sich Interimscoach Marco Parrotta. Nach der 1:0-Führung durch Benjamin Kastl (53.) hatte es in der Schlussphase gute Möglichkeiten gegeben. Doch Marco Lude scheiterte freistehend vor dem Tor an Neidlingens Keeper Andreas Gienger (79.), und kurze Zeit später ging auch ein Flachschuss von Sebastien Kiebel nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (88.). Die vor allem in der ersten Halbzeit tonangebenden Neidlinger vergaben durch Markus Sekan (30.) und Felix Kaiser (42.), die die etatmäßigen Schützen Lukas Pflüge rund Nils Faustmann vertraten, gleich zwei Foulelfmeter. Kaiser traf zudem mit einem Kopfball nur die Querlatte (33.).

Die SGEH ist am Sonntag spielfrei, während der TV Neidlingen beim Tabellendritten FC Eislingen vor einer schweren Aufgabe steht. „Mit der Leistung der ersten Halbzeit sind wir in Eislingen nicht chancenlos“, glaubt Kölle.

VfL peilt Platz zwei an

Noch sechs Begegnungen bleiben dem VfL Kirchheim, um den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen. „Wenn wir Zweiter werden, wäre das eine Überraschung“, sagt der Kirchheimer Trainer Armin Ohran, dessen Team sich im Laufe der Saison zu einem der besten Teams der Bezirksliga entwickelt hat. Kein Wunder also, dass das erklärte Ziel der Kirchheimer ist, die Saison zumindest als Tabellenzweiter zu beenden. „Alles andere wäre in der unseren jetzigen Ausgangslage eine Enttäuschung“, betont Ohran. Zumal die „Blauen“ zuletzt nach Rückschlägen wie dem 0:2 gegen Jesingen wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden haben, wie das 0:0 gegen Spitzenreiter Donzdorf vergangenen Sonntag bewies. „In diesem Spiel haben wir ein klares Zeichen gesetzt“, freut Ohran. Im morgigen Heimspiel gegen den FTSV Kuchen wollen die Kirchheimer erneut versuchen, ihr Leistungsvermögen auf den Platz zu bringen. Für den Kirchheimer Übungsleiter sind die abstiegsgefährdeten Gäste jedoch ein unbequemer Gegner: „Kuchen hat sich in den vergangenen Wochen stabilisiert“, so Ohran, „und zum Ende der Saison gibt es keine leichten Spiele mehr.“ Bis auf Niklas Naujoks (Infekt) steht dem VfL-Coach der komplette Kader zur Verfügung.

Jesinger optimistisch

Stadtrivale TSV Jesingen kommt derweil dem rettenden Ufer immer näher. „Wir sind in einer guten Ausgangsposition“, freut sich Jesingens Trainer Stefan Haußmann nach zuletzt zwei Siegen in Folge. Der Abstand zum ersten Abstiegsplatz beträgt bereits sechs Punkte. „Wir machen jetzt noch keine Rechen- oder Planspiele“, betont Haußmann, der genau weiß, dass seine Mannschaft noch hart arbeiten muss, um den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. Morgen im Gastspiel beim FV Neuhausen wird es nicht einfach, auf der Erfolgsspur zu bleiben. „Wir sind zufrieden wie es gerade läuft, aber in Neuhausen hängen die Kirschen hoch“, weiß Haußmann, der auf den Fildern zum dritten Mal in Folge personell aus dem Vollen schöpfen kann.