Bei der Weltmeisterschaft der World Kickboxing and Karate Union, die dieser Tage in Trier stattfand, waren auch Athletinnen und Athleten der Kampfsportakademie aus Kirchheim und Nürtingen am Start. Mit mehr als 2200 Teilnehmenden aus 40 Nationen war dies bislang die größte Weltmeisterschaft dieses Verbandes.
Startberechtigt war nur, wer sich durch Wertungsturniere das Jahr über qualifiziert hat. Marco Cefalu, der die Kampfsportakademie in Kirchheim betreibt, hat selbst eigentlich schon länger mit dem aktiven Wettkampfsport aufgehört und sich auf sein Trainerdasein konzentriert. „Dann habe ich eine Wette verloren und mit drei Kollegen, die ebenfalls eigentlich schon aufgehört haben, ein Kampfteam für alte Männer gegründet“, erzählt der 41-Jährige lachend. Im Mai hatte sich Cefalu dann auch noch einen Bänderriss zugezogen, der bis jetzt noch nicht richtig verheilt ist. „Ich wollte dann eigentlich auch gar nicht selbst teilnehmen, aber da ich als Coach ohnehin dort war, habe ich halt mitgemacht.“ Und das mit Erfolg. In der Kategorie „Pointfighting“, wo jeder Treffer wie beim Fechten zählt, ist er in der Vorrunde zwar gleich ausgeschieden, im „Kick-Light“ kämpfte er sich in seiner Gewichtsklasse bis 85 Kilogramm im K.o.-System jedoch bis zur Bronzemedaille durch.
Ebenfalls Bronze holte Cefalus Schützling Vasileios Takas Laftsidis. Bis 75 Kilogramm wurde der 28-Jährige sowohl im Vollkontakt, bei dem das Ziel der K.o. des Gegners ist, als auch im Kick-Light Dritter. Miriam Gölz stieg ebenfalls in zwei Kategorien in den Ring. Bis 55 Kilogramm erkämpfte sich die 22-Jährige sowohl im Leichtkontakt, wo Treffer nur oberhalb der Gürtellinie erlaubt sind, als auch im Kick-Light die Silbermedaille. Im K1, das im Vollkontakt Elemente aus Kickboxen, Muay Thai, Karate und Taekwondo kombiniert, holte der 22-jährige Sahin Sarikaya bis 65 Kilogramm die Bronzemedaille. Und Marleen Asvany, die in Nürtingen trainiert, ist in der Altersklasse U18 im Leichtkontakt bis 60 Kilogramm Weltmeisterin geworden.
Einen gänzlich ungeplanten Einsatz hatte Dilay Abanoz. „Sie kam während der WM eigentlich nur nach Trier, um uns als Zuschauerin zu unterstützen. Als dann für den Hauptkampf der an die WM angeschlossenen Fightnight die Gegnerin ausfiel, sprang sie kurzerhand ein“, berichtet Marco Cefalu. Abanoz, die wegen der eigenen Fightnight der Kampfsportakademie, die kürzlich in Nürtingen stattfand, derzeit ohnehin fit ist und zufällig in der passenden Gewichtsklasse bis 68 Kilo ist, lieh sich kurzerhand von anderen Kleidung und Zahnschutz und holte sich den Pro-Amateur-WM-Titel. „Wir sind super zufrieden, das war eine tolle WM für uns“, freute sich Cefalu.

