Lokalsport
Kann am Sonntag gekickt werden? Auf den Einzelfall kommt es an

Fußball Eine Generalabsage des Spieltags war seit Donnerstag zwar vom Tisch, doch bereits am Freitagmorgen wurden im Bezirk die ersten Partien für Sonntag gestrichen. Besonders hart trifft es die SGEH. Von Reimund Elbe

Tarik Serour hat schon angenehmere Tage als Coach der SGEH erlebt. Bis in den Herbst hinein war das Kicken auf der Alb überhaupt kein Problem. Doch die Lage hat sich im regnerischen November plus den winterlichen Tagen zu Beginn des Dezembers rapide verändert. „Langsam kommen wir gewaltig in Verzug“, klagt der aktuell noch verletzte Spielertrainer, denn die SGEH hat durch weitere Spielausfälle nun bereits vier Partien nachzuholen.

„Es sieht nicht gut aus“, hatte sich Serour schon am Donnerstagabend nicht sonderlich optimistisch gegeben. Das kommende Kreisliga-A-Match gegen die SpV 05 Nürtingen stand dann am Freitagmorgen auf dem Prüfstein: Dieser Check sorgte schließlich für eine Absage wegen Unbespielbarkeit des Platzes. Die für vergangenen Donnerstag im Hardtwaldstadion geplante Nachholpartie gegen den TSGV Großbettlingen fiel bekanntlich ebenso flach.

Unsicherheit in Neidlingen

Nicht ganz so extrem wie auf der Alb stellt sich die Situation in Neidlingen dar, doch Patrick Kölle klang zuletzt ähnlich pessimis­tisch wie Trainerkollege Serour. „Ich wage zu bezweifeln, dass am Sonntag hier eine Partie über die Bühne geht, geschweige denn zwei Spiele“, lautet die Einschätzung des Neidlinger Coachs. Neben der Begegnung der „Ersten“ gegen Spitzenreiter SF Dettingen soll zuvor auf dem Naturrasen zudem der TV Neidlingen II gegen die SFD II ran. In den vergangenen Nächten gab es im Kirschtal Nachtfrost und tags, wie in der gesamten Teckregion, Regen – nicht förderlich.

„Bettlinger“ mit Plan B

Besser sieht es für die Fußballer des TSV Weilheim aus, für die das Auswärtsmatch beim Ex-Landes­ligisten TSGV Großbettlingen auf der Agenda steht. „Unser Hauptplatz wurde zwar gesperrt, aber der Nebenplatz, sozusagen unser Back-up, ist nach meiner Einschätzung bespielbar“, vermeldet TSGV-Abteilungsleiter Denis Brandstetter 48 Stunden vor dem Anpfiff. Die Situation auf dem Rasenplatz habe sich in den vergangenen Tagen und Stunden eher verbessert.

Zwangspause für „Saurier“

Nur wenige Kilometer vom Staufenbühl entfernt sieht die Lage gänzlich anders aus. Der Platz des TV Tischardt wurde seitens der Gemeinde Frickenhausen gesperrt. Doch hier gibt es keinen Plan B wie in Großbettlingen mangels Alternativplatz vor Ort. „Zuletzt stand auf dem Platz immer noch das Wasser“, berichtet Spielleiter Erich Schellander wenig hoffnungsfroh, der mit dem TVT am Sonntag eigentlich Gastgeber für die SG Ohmden/Holzmaden in der Kreisliga B 5 sein wollte. Am Freitagmorgen erfolgte die offizielle Absage des Matchs für den sonntäglichen Termin.

Bangen in Nabern

Auf dem Oberen Wasen in Nabern, wo es bekanntlich ebenso keinen Kunstrasen gibt, hat Frank Nagel am Donnerstag trainingsfrei gegeben. „Der Boden war zum Teil immer noch gefroren“, so der Trainer der Naberner „Ersten“. Auf dem Zettel stehen am Sonntag die Duelle SV Nabern gegen die TG Kirchheim sowie SVN II gegen VfB Neuffen II. Ob gekickt wird, wird sich wohl erst im Laufe des Samstags oder gar erst am Sonntagmorgen entscheiden. „Der Frost sollte wegbleiben“, hofft Nagel.

Grünes Licht dank Kunstrasen

Deutlich entspannter stellt sich die Situation in Ötlingen und Schlierbach dar. „Wir haben am Donnerstag sogar schon wieder auf unserem Kunstrasenplatz trainiert“, klang Ötlingens Trainer Pasquale Spagnuolo erleichtert. Dem Doppelspieltag mit den Duellen TSVÖ contra U 23 des VfL Kirchheim sowie der Ötlinger „Zweiten“ gegen den TSV Raidwangen sehen die Ötlinger deshalb ohne schlaflose Nächte entgegen.

Unbeschwert betrachtet auch Catania-Spielertrainer Cosimo Attorre die Wetteraussichten. „Der Wembley-Platz ist frei von Schnee und Eis“, weiß Attorre, hat gleich noch eine Rechnung im Gepäck. „Falls das Spiel des Tabellenführers Dettingen in Neidlingen ausfällt, könnten wir die SFD überholen und als Tabellenführer in die Winterpause gehen“, frohlockt der Catania-Torjäger vor dem Match gegen die abstiegsgefährdete TSV Oberensingen II. 

Benedetto Savoca, Coach des B-Ligisten TSV Schlierbach, war am Donnerstagabend beim Training noch mit den Folgen des Wintereinbruchs konfrontiert. „Ein Teil des Kunstrasenplatzes war noch etwas vereist, deshalb haben wir nur auf einer Hälfte des Feldes trainiert“, betonte der Coach. Zwei Tage zuvor sei noch gar kein Training auf dem Platz möglich gewesen. Dass die Partien zwischen dem TSV Schlierbach gegen den TSV Notzingen II sowie des TSVS II gegen Harthausen III ausgetragen werden können, glaubt Savoca: „Es sind grundsätzlich wärmere Temperaturen vorhergesagt, deshalb dürfte das restliche Eis auf dem Platz verschwinden.“ Für den TSV Notzingen stehe derweil für die Partie beim GFV Odyssia Esslingen II die Ampel wohl auf Grün. Der Kunstrasenplatz in der Zeller Alleenstraße war schon Mitte der Woche schnee- und eisfrei.

Keine Spiele in Jesingen

Jesingens Trainergespann Ferdi Er und Cesare D’Agostino hatten in Vorbereitung auf das Bezirksligaspiel gegen Ebersbach während der Woche in der neuen Kaltlufthalle trainieren lassen, da die Plätze in den Lehenäckern nicht bespielbar waren. Daran änderte sich bis Freitag nichts, weswegen sowohl das Spiel der „Ersten“ als auch das der B-Ligatruppe gegen die SGOH II abgesagt wurde. „Nachholtermine stehen noch nicht fest, wir sind dazu im Austausch mit den jeweiligen Gegnern“, so TSV-Sportchef Sven Andler.