Uvalde. Ein Tiefdruckgebiet über der Sierra Madre im Nordosten Mexikos dominierte den zehnten Wertungsflug bei der Segelflug-WM im texanischen Uvalde. Daraus resultierte ein strammer und trockener Südwind. Bereits kurz vor dem Start fühlten sich Helfer und Piloten wie im Luftstrahl eines Sandstrahlgebläses. Minutenlang waren die Segelflugzeuge von Staubwolken eingehüllt. Die einzelnen Kumuluswolken lösten sich auf. Blauthermik hieß die Devise, mit der Holger Karow von der Kirchheimer Fliegergruppe Wolf Hirth zu kämpfen hatte. Mit Tagesplatz 22 und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 121,0 km/h war der Zug in Richtung einer guten Platzierung jedoch abgefahren. „Ich hoffe, dass ich an den letzten drei Flugtagen nochmals mein Leistungspotenzial abrufen kann“, resümierte der zweifache Weltmeister aus dem bayrischen Ergolding, der noch drei Tage hat, um sich in der Gesamtwertung noch zu verbessern. Aktuell liegt er mit 8 696 Zählern auf Platz 13.
Tagesplatz vier mit 133,3 km/h bei der dreieinhalbstündigen Flugaufgabe brachte Deutschlands aussichtsreichsten WM-Piloten Michael Sommer (Kleinostheim) noch näher an die angestrebte Goldmedaille heran. Nur noch 33 Zähler trennen den Piloten des SFV Möve Obernau vom Gesamtführenden, Laurent Aboulin aus Frankreich. Sommer, der für seine Nervenstärke während der anspruchsvollen Luftsprints bekannt ist, hat es nun in der Hand, als erster Segelflieger der Welt nach dem vierten WM-Titel in Folge in der Offenen Klasse zu greifen.
Wie schnell man allerdings bei einer Weltmeisterschaft zurückfallen kann, belegte Matthias Sturm vom LSV Schwarzwald in der 15-Meter-Klasse mit Tagesrang 33, der ihn vom ersten auf den zweiten Platz hinter den Polen Sebastian Kawa zurückwarf. Der zweite Deutsche in dieser Klasse, David Bauder von der Fliegergruppe Blaubeuren, liegt in der Gesamtwertung auf dem neunten Platz.
Medaillenchancen in der 18-Meter-Klasse hat noch Michael Streit vom bayrischen LSV Burg Feuerstein, den nur sieben Punkte vom Bronzeplatz trennen. Robert Schroeder vom Segelflugverein Bad Wörishofen liegt aktuell auf Platz sieben.ls/tb