Zwischenrang 14 bei Segelflug-WM
Karow fliegt noch hinterher

Noch läuft es für Holger Karow von der Fliegergruppe Wolf Hirth nicht nach Maß bei der Segelflug-WM im texanischen Uvalde. Nach zwei Wertungstagen liegt der Bayer nur auf Platz 14. Der in Kirchheim bei Schempp-Hirth konstruierte Wolkenflitzer Quintus M sorgt indes für Furore.

Uvalde. Nachdem Holger Karow mit Tagesrang 15 nach dem ersten Wertungsflug etwas von der Aufwindrennstraße abgerutscht war, lief es im zweiten Wertungsflug mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 142,6 km/h und Platz 13 für den Quintus-Piloten etwas besser. Im engen Rennen um die Plätze verlor Karow auf Tagessieger Peter Harvey aus Großbritannien, der 147,4 km/h mit seinem Antares 23 erzielte, 65 Zähler. Mit einer EB 29 meisterte Michael Sommer die Tagesaufgabe über 626 Kilometer mit 147,3 km/h und Tagesrang zwei. Teampartner Tassilo Bode aus Gifhorn flog in einem Quintus M 147,0 km/h und Tagesplatz drei heraus.

„Wir hätten noch schneller sein können“, resümierten die deutschen Piloten das lebhafte Luftrennen über Texas. Bis Tagesrang 17 war kein Pilot unter 142,1 km/h unterwegs. Das spricht Bände über Flugbedingungen, von denen europäische Piloten nur träumen können. In diesen harten Geschwindigkeitsrennen wirken sich kleinste Verspätungen durch deutliche Punktverluste aus. Da in Uvalde bis zu zwölf Wertungsflüge erwartet werden, ist über den gesamten Zeitraum viel Konstanz gefordert. Ein verpasster Aufwind und Tiefpunkte können hier nur schwer aufgeholt werden. Eine Außenlandung oder das Zünden des Hilfsmotors ist in diesem hochklassigen Feld nur bedingt wiedergutzumachen.

Holger Karow ist zuversichtlich, dass er den Rückstand zur Spitze nach und nach aufholen wird. „Abgerechnet wird zum Schluss“, ist sich das Mitglied der Fliegergruppe Wolf Hirth sicher. Grund zum Jubeln gibt es aus Kirchheimer Sicht aber dennoch. Der nach zwei Wertungstagen führende Franzose Laurent Aboulin ist wie Karow und etliche andere Piloten auf einem bei Schempp-Hirth konstruierten Quintus M unterwegs.

Die erste Tagesaufgabe von 628,4 Kilometern über sieben Wenden konnten nur neun der insgesamt 26 Piloten erfüllen. Tagesschnellster wurde Laurent Aboulin (Frankreich), der mit dem neuen Schempp-Hirth-Flieger Quintus den Tagessieg in 139,1 km/h erflog. Holger Karow musste sich einer Schlechtwetterfront, die vom Golf von Mexiko he­reinzog, geschlagen geben. Nach 587,6 Kilometern musste Karow den Hilfsmotor anwerfen. In der Tagesabrechnung blieb Tagesrang 15 mit 719 Punkten. Schon tags zuvor durfte Karow eine eindrucksvolle Eröffnungsfeier erleben, als 24 Nationen mit Trucks und Anhängern durch die Straßen Uvaldes zum Football-Stadion fuhren. Im Stadion selbst wurde die 32. Auflage der Segelflug-WM feierlich mit dem Einmarsch der Nationen eröffnet.ls/tb