Wenn es um lange Lauf-Distanzen geht, ist Katrin Ochs (LG Filder) nicht zu schlagen. Je länger die Strecken, desto überlegener fallen ihre Siege aus. An Pfingsten musste die 48-jährige Ultra-Läuferin bei den Deutschen 24-Stunden-Lauf-Meisterschaften in Gotha möglichst viele Kilometer zurücklegen. 158 Mal durchlief die 1,78 Meter große Textilingeneurin bei schwierigen Wettbedingungen den rund 1,34 Kilometer langen Rundkurs durch das historische Ambiente des Gothaer Schlossparks. Bei acht Höhenmetern pro Runde bewältigte Ochs nebenbei noch rund 1.300 Höhenmeter.
Starkregen wird zur Qual
Nach 24 Stunden stand für Katrin Ochs eine Distanz von 212,289 Kilometer zu Buche. Der Vorsprung auf die 14 Jahre jüngere Zweitplatzierte, Rabea Reinhold (Husumer SV/204,30 Kilometer), betrug fast acht Kilometer. Der dritte Platz im Gesamtklassement ging an Sigrid Hoffmann (LG Westerwald) mit 201,08 Kilometer.
Zunächst ging Katrin Ochs das hohe Anfangstempo nicht mit. Erst nach vier Stunden übernahm die Läuferin des TV Nellingen die Führung. Nach 12 Stunden hatte Ochs bereits 127 Kilometer absolviert. In der Nacht schwanden dann aber zunehmend die Kräfte, das Tempo wurde langsamer. Als dann zum Ende des Rennens auch noch Starkregen einsetzte, ging es nur noch um den Titel, der Katrin Ochs in der Sammlung über die fünf verschiedenen Ultradistanzen (50 Kilometer, 100 Kilometer, 6-Stundenlauf, 24-Stundenlauf, Ultratrail mit 3.000 Höhenmetern), noch fehlte. Dies ist noch keiner deutschen Läuferin vor ihr gelungen. Im vergangenen Jahr stellte Ochs über 100 Kilometer in 8:12,08 Stunden einen neuen Kreisrekord auf. Im März wurde die Nellingerin zum fünften Mal Deutsche Meisterin über 100 Kilometer in 8:19,45 Stunden.