Bauchklatscher von de Bruyne, Köpper von Casteels oder Arschbombe von Akanji – damit die EM-Kicker aus Belgien und der Schweiz auch abseits des Rasens eine gute Figur machen, müssen alle Rahmenbedingungen passen, inklusive Swimming-Pool. In den Mannschaftsquartieren beider Teams auf der Waldau in Stuttgart und Schloss Monrepos bei Ludwigsburg wird peinlich darauf geachtet, dass die Herren Ballkünstler sich im Wasser nichts einfangen, was ihre Leistung beeinträchtigen könnte.
Für den keimfreien Einzug in die K.o.-Runde hat dabei ein in der lokalen Sportszene bestens bekannter Mann gesorgt: Marius Remmler, erster Vorsitzender des TSV Holzmaden mit langjähriger Fußballvergangenheit bei den „Sauriern“ arbeitet bei der Firma, die regelmäßig Wasserproben aus jenen Hotel-Schwimmbecken nimmt, in denen Belgier und Schweizer gefahrlos planschen können. „Mal angenommen, der Lukaku kann nicht spielen, weil er sich wegen Keimen im Hotelpool eine Ohrenentzündung geholt hat“, sagt Marius Remmler, „das wäre für den Betreiber der Unterkunft eine Katastrophe.“ Überraschendweise hat nämlich nicht die alles bis ins kleinste Detail regelnde Uefa Remmler und Kollegen beauftragt, sondern die Hotels selbst. Der Zugang in die Team-Quartiere steht dem nach Fort Knox trotzdem in nichts nach: Ohne Sicherheitschecks, Kontrollen und von der Uefa eigens erstellte Laufzettel könnte sich Marius Remmler mit seinem Proben-Set nicht frei bewegen. „Schon ein brutaler Aufwand“, befindet der 43-Jährige, der seinem fußballbegeisterten Sohn übrigens noch nicht das ersehnte Selfie schicken konnte. „Von den Profis gesehen hab ich bislang leider keinen gesehen, habe mir aber sagen lassen, dass von den Spielern ab und an schon jemand die Pools nutzt.“