Unser Platz befindet sich in einem für die Jahreszeit guten Zustand“ – dieser Satz von Caner Eker dürfte bei den Kickern des VfL Kirchheim gut ankommen. Der Spielleiter des kommenden Gegners SpV 05 Nürtingen hat sich vor dem ersten Bezirksliga-Heimspiel im Jahr 2022 mehrfach ein Bild von der Rasenqualität am Waldheim gemacht. Für die Fußballer des Tabellenführers VfL, bekanntlich einem technisch feinen und spielfreudigen Auftreten nicht abgeneigt, beginnt mit dem morgigen Duell beim Tabellendreizehnten die Reifeprüfung.
Eine zu beantwortende Frage: Wie haben sie den mäßigen 2:2-Jahreseinstand gegen den abstiegsgefährdeten TSV Neckartailfingen verdaut? Cheftrainer Armin Ohran sieht darin überhaupt keine Last. „Solch ein Ergebnis darf unser weiteres Handeln nicht großartig beeinflussen, das Remis – kein Beinbruch“, sagt der VfL-Coach. In der Analyse sei das Hauptproblem identifiziert worden. „Wir waren in den eigenen Aktionen nicht klar genug, haben individuelle Fehler gemacht. Dies müssen wir in Nürtingen verbessern“, fordert der ehemalige Oberligakicker. Dass auf Rasen gespielt werde, sei unproblematisch. Ohran: „Wir trainieren sowieso immer abwechselnd auf Rasen und Kunstrasen, um für alle Fälle gewappnet zu sein.“
Der kommende Gegner hätte vergangenen Sonntag den Kirchheimern sogar etwas Gutes tun können. Die SPV ging beim Tabellenzweiten FC Eislingen kurz nach der Pause durch Torjäger Sanna Jatta in Führung, in der Schlussviertelstunde fing sich das Team von Ignace Didavi an der Fils allerdings noch drei Treffer ein. „Am Ende hat bei uns womöglich etwas die Ausdauer gefehlt“, vermutet Caner Eker. Sturmhoffnung Nazifou Mamanzougou, einst Toptorjäger in der Kreisliga A, fällt bei den Nürtingern übrigens weiter verletzt aus.
TVN-Coach: „Keine Hektik“
185 Tage sind derweil für den TV Neidlingen seit dem Husarenritt gegen den einstigen Titeltopfavoriten FC Esslingen vergangen. Am Sonntag kommt es zum Wiedersehen mit den einst per spektakulärem 4:3 Besiegten. Der abstiegsgefährdete TVN schlüpft am Sonntag beim Rückspiel im Sportpark Weil in dieselbe Rolle wie Anfang September. „In die des Außenseiters“, sagt Neidlingens Spielertrainer Patrick Kölle, frisch aus einem Erholungsurlaub zurückgekehrt. Einziger Unterschied zu damals sei, dass der FC die Neidlinger nicht mehr unterschätzen dürfte.
Für den TVN beginnt langsam die Sondierungsphase im Kampf um den Klassenverbleib. Der Aufgabe in Esslingen sowie allen noch folgenden Jobs wollen sie sich nach eigenen Angaben mutig stellen. Wäre da nicht das Pandemieproblem und sowieso schon vorhandene Verletzungssorgen. „Zwei kommen aus der Quarantäne, zwei sind neu hineingekommen“, kann sich Kölle über keinen quantitativen Zuwachs im Kader erfreuen. Personell sei vieles, wie schon beim jüngsten 0:0-Match gegen den FC Donzdorf, auf Kante genäht. Die Mannschaftszusammenstellung in diesen Zeiten gleiche „einem Puzzle“. An seinen Grundsätzen hält der Spielertrainer derweil fest: „Nicht in Hektik verfallen, auch wenn wir wohl noch 25 Punkte holen müssen, um drin zu bleiben.“
Weilheim zum Siegen verdammt
Noch ungünstiger gestaltet sich die Lage für Ex-Landesligist TSV Weilheim. Das 1:3 in Nellingen, nach zwischenzeitlicher 1:0-Führung, führte den Verantwortlichen gleich zu Beginn der Restrunde vor Augen, wie schwierig der Weg zum Ligaverbleib werden könnte. Neun Punkte, Tabellenvorletzter: Das anstehende Heimspiel gegen den FV Neuhausen lässt wenig Spielraum: Ein Sieg muss her, weil selbst ein Remis weitgehenden Stillstand bedeuten würde. Beim Gegner herrscht dieser Tage große Betroffenheit: Nach dem Tod der Mutter eines Spielers rückte der Sport in den vergangenen Tagen beim Filderklub in den Hintergrund.