Weilheim. Zwei Traumtore sorgten am Ende wenigstens noch für einen Weilheimer Punktgewinn gegen den SPV 05 Nürtingen im Abstiegskampf der Fußball-Bezirksliga. Zu wenig? “Wir haben die erste Halbzeit verschlafen und tun uns gegen Mannschaften, wo wir eher das Spiel machen müssen, schwer. Unter diesen Umständen müssen wir mit dem Punkt heute zufrieden sein”, erklärte Weilheims kickender Abteilungsleiter Marvin Heth. Unglücksrabe Marc Heinzmann ließ sein Team mit einem frühen Eigentor in Schockstarre verfallen. Ein besseres Auftreten nach dem Seitenwechsel und zwei tolle Treffer durch Kapitän Cagatay Ayyildiz (Distanzschuss in den Winkel) und Emre Yildirim (Volleyabnahme nach Doppelpass) in der Schlussminute halten die Weilheimer Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben. Im Hintergrund sind die Weilheimer Verantwortlichen in der Trainerfindung für die kommende Spielzeit schon weit. “Egal in welcher Liga wir spielen, es soll ein Trainerteam sein. Ich denke in zwei Wochen können wir Nägel mit Köpfen machen”, so Heth abschließend.
VfL fehlt „geistige Frische“
Nach den zwei tollen Auswärtserfolgen in Esslingen und Neuhausen, ist der VfL Kirchheim durch die 1:4-Heimpleite gegen starke Plochinger auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet und die Tabellenführung los. Kein Beinbruch allerdings für VfL-Trainer Armin Ohran. “Uns hat die geistige Frische gefehlt, wir haben wenig auf den Platz gebracht. Wenn man gegen Plochingen dann auch noch früh in Rückstand gerät, ist es eklig gegen die zu spielen.” Das 0:2 des ehemaligen Kirchheimer Jugendspielers Patrick Warth mit einem Konter in eine Drangphase der Blauen hinein war vorentscheidend. Daran änderte auch eine wilde Schlussphase mit drei weiteren Treffern, die im 1:4 gipfelten, nichts mehr. “Die Spiele warden jetzt enger, wo es in die heiße Phase geht. Wir müssen unsere Fehler analysieren und bereit sein für den nächsten Schritt unserer Entwicklung”, glaubt Ohran trotz der zuletzt wechselhaften Ergebnisse an sein Team.
Jesinger hadern
Nutznießer des Kirchheimer Ausrutschers ist der Türk. SV Donzdorf Jugendclub, der am Ende deutlich den TSV Jesingen mit 5:1 abfertigte. Die Gerstenklopfer haderten ein wenig mit dem Spielglück und den Entscheidungen des Unaparteiischen. “Dem 1:2 kurz vor der Pause und dem 1:3 gingen äußerst zweifelhafte Entscheidungen des Schiedrichters voraus. Dann mussten wir hinten aufmachen und haben am Ende zu deutlich verloren”, war Jesingens Abteilungsleiter Sport, Thomas Reinöhl, enttäuscht. Am Ende machte sich vor allem das Fehlen von Abwehrrecke Simon Wahler (Knieprobleme) bemerkbar. Die frühe Jesinger Führung durch Simon Kottmann egalisierte Donzdorfs Torjäger Tarik Serour per abgefälschtem Freistoß, danach nahm das Jesinger Unheil seinen Lauf. “Das wirft uns aber nicht um, wir können das einordnen und schauen nach vorne”, will Reinöhl die Partie schnell abhaken.
SGEH droht der Keller
Bedrohlich nahe rücken derweil die Abstiegsränge für die SGEH nach der 0:2-Niederlage beim direkten Konkurrenten Kuchen. Mit der fünften Niederlage in Folge ist Relegationsrang 13 nur noch ein Zähler entfernt. “Unsere komfortable Ausgangsposition aus der Vorrunde ist dahin, jetzt sind wir unter Zugzwang”, konstatiert SG-Pressewart Florian Lenuzza. Dabei hatte es für die Älbler noch gut angefangen. Zur Pause wäre eine Führung im Anken-Stadion nach einem Pfostentreffer und weiteren Gelegenheiten durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. Ein Zufallsprodukt führte nach einer knappen Stunde aber zum Rückstand, von dem sich die Gäste nicht mehr erholen konnten. “Danach ging bei uns gar nichts mehr, das 0:2 war fast die logische Folge. In Plochingen am Mittwoch wird es im Nachholspiel nicht leichter. Aber es muss eine Kehrtwende her, egal wie”, gibt sich Lenuzza kämpferisch.
Neidlinger lehnen Verlegung ab
Ein Nachholspiel der am Freitag abgesetzten Begegnung zwischen Neidlingen und dem abgeschlagenen Schlusslicht Rechberghausen wird es aller Voraussicht nach nicht geben. “Die Entscheidung fällt zwar das Sportgericht, aber ich gehe davon aus, dass die Partie für Neidlingen gewertet wird”, sagt Staffelleiter Günther Friess. Am Freitag bat Rechberghausen den TVN um Spielverlegung. Es hätten Spieler aus der zweiten Mannschaft und den Alten Herren aushelfen müssen. “Ich bin zwar eher der sportliche Typ, aber wir müssen auf uns schauen, besnders in dieser prekären Lage. Momentan haben wir alle Mann an Bord, ich weiß nicht, wie es bei einem möglichen Nachholspiel wäre, von daher haben wir dem Wunsch einer Verlegung nicht entsprochen”, konstatierte Neidlingens Trainer Patrick Kölle. So konnten sich ein paar Akteure gestern Spielpraxis in der “Zweiten” sammeln und der Rest des Kaders freute sich über ein ungewollt spielfreies Wochenende nach zwei Englischen Wochen in Folge.
Donzdorf kommt im Windschatten
Der VfL ist nur noch auf dem Papier Tabellenführer. Staffelleiter Günther Friess erwartet, dass die Tabelle im Laufe dieser Woche begradigt wird und der JC Donzdorf die sechs Punkte aus den zuletzt ausgefallenen Spielen gegen Rechberghausen und die SGEH zugesprochen bekommt. Damit stünde Donzdorf einen Punkt vor den Blauen. “Die Rolle des Jägers ist für uns dann auch absolut in Ordnung”, sagte VfL-Trainer Armin Ohran.
Zugleich gehen in dieser Woche die letzten Nachholspiele aus der Vorrunde über die Bühne. “Wenn die absolviert sind, ist auch theoretisch ein vorzeitiger Saisonabbruch ohne Wertung vom Tisch”, so Friess. wr