Wenn man sich schon nicht mehr aufs Wetter verlassen kann, so doch immerhin auf die Kirchheimer Bevölkerung. Denn die scheint ihren AKB-Lauf derart innig zu lieben, dass auch der fieseste Regenschauer sie nicht vom Mitlaufen abhalten kann. 1800 Läuferinnen und Läufer am Mittwochabend bedeuten einen neuen Rekord und sorgten dafür, dass Mit-Organisator Jürgen Hahn vom AKB auch einen Tag danach noch völlig überwältigt war. „Ich konnte zuerst gar nicht glauben, dass bei dem miesen Wetter wirklich so viele in die Stadt gekommen waren. Wir haben die Zahlen fünf Mal gegengecheckt“, erzählt er.
Nach neuen Rekorden hatte es beim Aufbau am Mittag höchsten bei der Zahl der Pfützen ausgesehen. „Das war schon bitter bei dem Riesenseich“, berichtet Jürgen Hahn. Eigentlich war allen klar, dass der Lauf buchstäblich ins Wasser fallen würde, höchstens ein Bruchteil ganz Hartgesottener den Weg in die Innenstadt finden würde. „Den Lauf zu verschieben, kam einfach nicht infrage, weil die Organisation aufwändig ist und alle Genehmigungen nur für den einen Tag gelten“, erklärt Hahn. Doch als sich trotz nervigen Niesels Marktplatz und Marktstraße nach und nach füllten, verzogen sich auch bei den zahlreichen Helfern die Sorgenwolken.
Als dann endlich der Startschuss fiel, dauerte es fast drei Minuten, bis alle Teilnehmenden losgelaufen und auf der neuen Strecke waren, die dieses Mal nicht geradeaus am Rathaus vorbei, sondern nach rechts in die Max-Eyth-Straße führte. An deren Ende bog der bunte Lindwurm nach links zum Spielplatz ab, um von dort auf den Gehweg am Alleenring Richtung Alter Teckbote zu laufen. Die Erweiterung der Strecke von 800 auf 1200 Meter sorgte zumindest an dieser Stelle nicht für die gewünschte Entzerrung. „Das war tatsächlich auch die einzige Kritik, die uns erreicht hat“, sagt Jürgen Hahn, der angesichts nur eines einzigen Sturzes – vergangenes Jahr waren es um die zehn – dennoch zufrieden ist. „Besser wäre es natürlich, man hätte in diesem Bereich des Alleenrings auch noch die Straße zum Laufen“, so Hahn. Das sieht auch Oberbürgermeister Pascal Bader so. „Es dürfte ja eigentlich kein Problem sein, dort für eine Stunde die Straße zu sperren.“
Mit Abstand die meisten Läufer hatten die Kirchheimer Fußballer auf die Strecke geschickt – 120. Abteilungsleiter Marc Butenuth konnte die vielen Runden-Gummis kaum greifen. Ebenfalls zahlreich am Start war die Belegschaft der Firma Mosolf (53), die Freihof-Grundschule (50), das Schlossgymnasium (38), die Firma Renesas (35) der Kirchheimer Lauftreff (31) und viele weitere Vereine, Firmen, Schulklassen und Gruppen. Von der Freiwilligen Feuerwehr waren mit Notzingen, der Kirchheimer Kernstadt und Wiesensteig gleich drei Standorte in voller Montur vertreten. „Das ist genau das, was wir wollen – so viele verschiedene Menschen wie möglich für eine Sache zu begeistern“, freut sich Jürgen Hahn.