Kirchheim. „Sie sind doch die aus der Zeitung“, bekommt Birgit Zimmermann des Öfteren in der Stadt gesagt. Und die meisten sind schon ganz gespannt auf das nächste Abenteuer der rasenden Postbotin aus Lindorf, die im vergangenen Jahr das längste Radrennen der Welt vom Nordkap nach Tarifa erfolgreich beendet hat. Am Dienstag geht es wieder los. Dieses Mal sind es „nur“ 5500 Kilometer, und zwar von Fremantle bei Perth bis nach Sidney. „Ich hab‘ noch gar nix gepackt“, berichtet die 63-Jährige lachend. Nach all ihren langen Touren hat die Ortschaftsrätin die Ruhe weg. „Dieses Mal werde ich mein Rad nur in Folie einwickeln, dann kann ich es besser tragen“, erklärt Birgit Zimmermann. Vom Wendlinger Bahnhof wird es über Stuttgart, Zürich und Doha nach Perth gehen. Im benachbarten Fremantle startet dann am Samstag um 6.22 Uhr der Indian Pacific Wheel Ride. „Früher hieß es Race.“ Doch nachdem im März 2017 der Teilnehmer Mike Hall während des Rennens bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, haben sich die Veranstalter zurückgezogen, und aus dem Race wurde ein Ride. „Es macht aber gar keinen Unterschied. Das Prinzip ist das gleiche“, sagt Birgit Zimmermann. Die Teilnehmenden fahren eine vorgegebene Route und müssen sich unterwegs komplett alleine durchschlagen. Angst hat Birgit Zimmermann keine. „Viele haben mich vor den giftigen Tieren dort gewarnt, aber die meisten Australier leben ja auch noch“, sagt sie lachend. 35 Tage hat sie veranschlagt. „Wenn es gut läuft, kann ich meinen 64. Geburtstag in Sidney feiern.“ Bis dahin freut sich die Lindorferin auf hunderte Stunden Radfahren, „wahrscheinlich mit viel Gegenwind“. 160 Kilometer will sie pro Tag schaffen. „Ich werde mega viel Spaß haben.“
Keine Angst vor giftigen Tieren
