Kirchheim. Die Frage, ob sowohl Kirchheim als auch Gotha überhaupt Interesse daran haben, die Hauptrunde als Dritter zu beenden, ist seit Samstag beantwortet. Beide Mannschaften gaben am vorletzten Spieltag alles, und beide setzten sich am Ende durch. Da der Tabellenvierte in der ersten Play-off-Runde auf die Hamburger treffen wird, die momentan mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen haben, waren Zweifel berechtigt, ob die Knights zwei Wochen vor dem Endrundenstart nicht doch den Schongang einlegen würden.
Dass dies nicht der Fall sein würde, war schon nach wenigen Minuten klar. Nach zuletzt drei verlorenen Heimspielen sah man der Mannschaft an, dass sie ein viertes Mal zu Hause nicht als Verlierer vom Parkett gehen wollte. „Die Play-offs sind für uns noch kein Thema. Wir wollen die Spiele gewinnen und spielen dann in der ersten Runde gegen jeden Gegner“, betonte Kirchheims Headcoach Michael Mai schon vor dem Spiel. Dass auf seine Mannschaft ein kampfbetontes Spiel warten würde, bekamen vor allem die beiden Center Andreas Kronhardt und Johannes Joos zu spüren, die mehrfach mit gegnerischen Ellbogen zu kämpfen hatten. „Für Nürnberg geht es noch immer um die Play-offs. Uns war klar, dass sie dagegenhalten werden“, meinte Mai.
Dass es für die Gäste trotz einer 33:29-Führung zur Halbzeit am Ende nicht zum Sieg reichte, lag am starken dritten Viertel der Hausherren. Mit einem 9:0-Lauf übernahmen die Ritter die Führung und erzwangen Fehler um Fehler im Nürnberger Offensivspiel. Balleroberungen, die konsequent in Schnellangriffe umgewandelt wurden. Angetrieben von Spielmacher Richie Williams, erhöhten die Knights das Tempo, und Nürnberg hatte dem nichts entgegenzusetzen. Trotz schwacher Quote von jenseits der Dreierlinie (drei Treffer bei 18 Versuchen) dominierten die Teckstädter nun das Spiel. Vor allem in der Zone wussten die Knights sich durchzusetzen. Nürnberg versuchte gegen Ende durch eine Zonenverteidigung, den Rhythmus der Ritter zu stören, doch auch das fruchtete nicht. Am Ende behielten die Gastgeber die beiden Punkte ungefährdet zu Hause.
Da auch Gotha, der direkte Konkurrent um Platz drei, seine Partie gegen Baunach nach Verlängerung gewinnen konnte, bleibt die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag unverändert. Kirchheim muss auf einen Ausrutscher der Gothaer in Jena hoffen und darf sich daheim gegen den Tabellenletzten aus Rhöndorf selbst keinen solchen leisten. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir haben heute gut gespielt und uns gegen einen starken Gegner durchgesetzt“, so das Fazit von Michael Mai, der erneut auf Besnik Bekteshi verzichten musste. Kirchheims Guard laboriert noch immer an den Folgen einer Sprunggelenksverletzung. Er soll jedoch in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen und im Spiel gegen Rhöndorf wieder dabei sein. Spielbeginn ist am Samstag um 19:30 Uhr in der Kirchheimer Sporthalle Stadtmitte.