Lokalsport
Kira Böhm Schnellste in den Subtropen

Mountainbike Die junge Weilheimerin sorgt mit ihrem Sieg im U23-Shortttrack-Rennen für die erste Überraschung beim Weltcupauftakt in Brasilien. Von Bernd Köble

Erstes Weltcuprennen, erster Sieg - Kira Böhm hat beim Weltcupauftakt in Brasilien im Shorttrack einen Glanzstart hingelegt. Foto: Armin Küstenbrück

Das gute Vorgefühl hat sich bestätigt: Kira Böhm (Cube) hat zum Auftakt der Saison im Mountainbike-Weltcup einen Blitzstart hingelegt und damit aus deutscher Sicht für die erste Überraschung gesorgt. Bei schwülheißem Wetter im brasilianischen Mairipora war die junge Weilheimerin im Sprintrennen der U23-Klasse nicht zu schlagen. 17 Sekunden legte die 21-Jährige zwischen sich und ihre beiden US-amerikanischen Verfolgerinnen Madigan Munro und Sofia Waite. Als zweitbeste Deutsche erzielte Carla Hahn (Lexware) als Neunte mit 40 Sekunden Rückstand eine weitere Top-Ten-Platzierung.

Für Böhm hat sich die akribische Vorbereitung ausgezahlt. Sie war bereits früh zum Rennen angereist, um sich ans Klima im brasilianischen Regenwald in der Region um Sao Paulo besser zu gewöhnen. Trainingseinheiten in Winterkleidung mit anschließend heißen Bädern gehörten schon in der Heimat zum Vorbereitungsprogramm. Nach dem überzeugenden Saisoneinstieg mit ihrem Triumph im Februar beim international stark besetzten Vorbereitungsrennen im spanischen Banyoles waren Zuversicht und Selbstbewusstsein groß. Von einer Überraschung wollte die junge Weilheimerin bei Glückwünschen im Ziel deshalb gar nichts wissen: „Mir gefällt dieser Kurs“, sagt sie. „Ich wollte hier unbedingt gewinnen.“

Dabei verlief der Start alles andere als glücklich: Weil eine Fahrerin vor ihr aus dem Pedal gerutscht war, bildeten sich vom Start weg zwei Blöcke. Böhm machte zwar gleich im ersten Anstieg mehrere Plätze gut,  musste jedoch hart arbeiten, um den Abstand zur Spitze zu verringern. Bereits zu Beginn der zweiten von insgesamt sechs Runden war die Lücke geschlossen. „Zum Glück war das Tempo vorne zu diesem Zeitpunkt nicht allzu hoch“, meint die Weilheimerin, die fortan das Rennen diktierte, ein kontrolliertes Tempo fuhr, ohne jedoch ans Limit zu gehen. „Irgendwann habe ich mich umgedreht, und dann war keiner mehr da“, sagt sie. 

Der Sieg sichert ihr nun am Sonntag im Cross-Country-Rennen (Start um 15 Uhr MESZ) einen Platz in der ersten Sartreihe. Was ist dann zu erwarten? „Ich will schon schauen, dass ich vorne mitgehe, muss aber aufpassen, nicht zu überheizen. Die Gefahr, dass es einem hier den Stecker zieht, ist schon groß.“ Sie fühlt sich jedenfalls wohl auf dieser Strecke, das hat sie mehrfach betont. „Ich muss abwarten und dann im Rennen entscheiden.“