Erfolgreicher Saisonabschluss für Mountainbike-Profi Kira Böhm aus Weilheim: In ihrem letzten U23-Rennen im kanadischen Mont Sainte Anne fuhr sie nochmal einen deutlichen Sieg ein, auch wenn sie dabei von einem Sturz der kanadischen Weltmeisterin Isabella Holmgren profitierte. Holmgren war bereits allein auf weiter Flur in Führung, „als sie in der dritten von fünf Runden plötzlich am Streckenrand stand“, berichtete die 21-jährige Studentin.
Böhm war zu dieser Zeit schon wieder zur Französin Olivia Onesti aufgefahren, gemeinsam hatten sich die Siegerin des Shorttrack am Donnerstagabend zusammen mit der Deutschen Luisa Daubermann auf die Verfolgung der Kanadierin gemacht. „Plötzlich war ich wieder Erste“, dachte sich Böhm: „Das hat mich dann natürlich nochmal so richtig motiviert.“ Böhm gab Gas und ließ ihre Verfolgerinnen förmlich stehen. Im Ziel hatte sie nach 1.10,11 Stunde Fahrzeit 31 Sekunden Vorsprung auf Onesti. Daubermann wurde auf den letzten Metern noch von der Schweizerin Fiona Schibler abgefangen, die so ein deutsches Doppelpodium verhinderte.
In der Weltcup-Gesamtwertung änderte sich damit nichts mehr – schließlich hatte Böhm bereits nach dem Shorttrack-Rennen am Donnerstag auch schon als Gesamtsiegerin über die olympische Distanz festgestanden. Mit 1002 Punkten siegte sie deutlich vor der Tages- und Gesamtzweiten Onesti mit 803 Punkten und der US-Amerikanerin Madigan Munro (759 Punkte). „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich heute mit einem Weltcup-Sieg meine U23-Karriere abschließe“, strahlte Böhm im Zie.: „Schöner hätte es nicht enden können. Ich bin ziemlich stolz auf das, was ich in dieser Saison erreicht habe.“ In der letzten Runde konnte sie dann ihren Triumph genießen: „Ich hatte nochmal richtig viel Spaß. Es war super schön, das Rennen anzuführen, denn in Zukunft wird das wohl nicht mehr so schnell passieren, denn die Elite-Klasse ist schon nochmal eine andere Nummer, aber wer weiß?“
Tank leer bei Schwarzbauer
Luca Schwarzbauer vom Team Canyon-CLLCTV beendete sein letztes Rennen der Saison in Mont Saint Anne auf dem 26. Platz. „Der Tank war wohl leerer, als ich dachte“, fasste der 27-Jährige seine Leistung ernüchtert zusammen. Dabei war er nach der starken Leistung vom Shorttrack am Freitag aus der ersten Reihe aus gestartet und hatte sich in der Spitzengruppe einsortiert: „Ich wusste, dass ich nicht mehr das beste Niveau habe, aber ich dachte mir, Top10 oder mindestens Top15 werde ich schon hinkriegen, wenn mir keine groben Schnitzer wie Defekte oder Stürze unterlaufen“, beschrieb er seine Gedanken, die er vor dem Wettkampf hatte: „Entsprechend habe ich versucht, mich am Start einzureihen.“
Zwar unterliefen dem 27-Jährigen keine gröbere Fehler, dennoch musste er von Anfang an ums Überleben kämpfen und fiel Runde um Runde weiter zurück. Bereits nach der Startrunde und der ersten Runde hatte er als Siebter 30 Sekunden Rückstand auf die Führenden, nach vier der acht Runden als 19. schon über zwei Minuten. „Ich bin selber ziemlich erstaunt, dass es heute so gar nicht besser lief“, zeigte er sich im Ziel enttäuscht. Ein 15. Platz hätte auch ausgereicht, um in der Gesamtwertung noch einen Platz nach vorne zu kommen und Gesamt-Fünfter zu werden.
In der Endabrechnung fehlten Schwarzbauer, der beim Shorttrack mit hauchdünnen fünf Punkten Vorsprung gerade noch Dritter geworden war, 32 Punkte auf den prestigeträchtigen fünften Gesamtrang. Mehr wäre allerdings auch mit einem wesentlich besseren Ergebnis nicht mehr drin gewesen: zu weit war das Spitzenquartett im Gesamtklassement schon enteilt. „Obwohl ich dieses Jahr keine überragend gute Ergebnisse über die olympische Distanz eingefahren habe, ist auch ein sechster Platz schon verdammt gut“, so Schwarzbauer in einer ersten Saisonbilanz.