Lokalsport
Kira Böhm will Leadertrikot verteidigen

Mountainbike Beim dritten Weltcup-Rennen in Tschechien wollen Luca Schwarzbauer und Kira Böhm weitere Ausrufezeichen setzen. Die beiden Nachwuchstalente Pia Pflüger und Patricia Hafer freuen sich aufs Weltcup-Feeling. Von Armin Küstenbrück

Kira Böhm freut sich auf die Herausforderungen in Tschechien. Foto: Armin Küstenbrück

Am Wochenende geht der Mountainbike-Weltcup im tschechischen Nove Mesto in die dritte Runde. Knapp 120 Männer werden ins Elite-Rennen starten, in der männlichen U 23 sogar über 160. Da sind die Frauenfelder mit rund 90 (Elite) und 80 (U 23) Starterinnen fast schon übersichtlich. Doch wer siegen will, muss sie auf dem technisch anspruchsvollen Traditionskurs mit seinen kurzen, steilen Anstiegen hinter sich lassen.

Während Luca Schwarzbauer aus Weilheim seinen Fokus auf die Olympischen Spiele Ende Juli legt, gilt es für Kira Böhm, im U 23-Rennen ihre beiden roten Führungstrikots aus Brasilien zu verteidigen. Dazu werden im Rahmen der Großveranstaltung auf halbem Weg zwischen Prag und Brünn auch ein MTB-Marathon-Weltcup und die UCI Junior Series ausgetragen. Deswegen sind mit der deutschen Nationalmannschaft auch die Nachwuchstalente Pia Pflüger und Patricia Hafer (beide MTB Teck) nach Tschechien gereist. Beide haben beim Bundesliga-Lauf in Gedern (Hessen) am Pfingstwochenende gezeigt, dass sie in guter Form sind: Pflüger, die in Freiburg aufs Sportinternat geht, wurde mit einer Minute Rückstand Zweite hinter Lina Huber aus Münsingen, Hafer wurde nach zwei Kettenklemmern Vierte: „Das erste Mal konnte ich den Anschluss zu Pia wiederherstellen, beim zweiten Mal schaffte ich es nicht mehr.“ Beide blicken nun zuversichtlich auf die Rennen in Nove Mesto: „Ich bin gespannt, was die Strecke dort zu bieten hat. Aber ich freue mich schon auf das Weltcup-Feeling.“

Auch Luca Schwarzbauer kann mit viel Selbstvertrauen in die Rennen gehen, hat er sich doch am Pfingstsonntag im österreichischen Haiming gegen das starke Trio des Cannondale-Factory-Racing-Teams erfolgreich gewehrt und sich im Sprint gegen den jungen Briten Charlie Aldridge durchgesetzt. „Technisch sind die Kurse von Nove Mesto und Haiming sehr ähnlich“, analysierte Schwarzbauer: „Aber in Haiming gibt es keinen Moment, wo man sich erholen kann.“ In Nove Mesto hingegen gibt es lange flache, teils sogar asphaltierte Passagen, die Durchatmen ermöglichen.

„Auf einem guten Weg“

„Mir liegt die Strecke“, sagt auch Kira Böhm aus Weilheim, die sich zwischen den Weltcups in Brasilien und Nove Mesto um ihr Studium in Freiburg kümmern musste, nur unterbrochen von der EM in Rumänien. „Vor allem der Shorttrack am Freitagmittag wird sehr taktisch“, weiß die Weltcup-Führende. Erfahrungsgemäß bildet sich in Nove Mesto eine große Spitzengruppe, die zwar in den kurzen technischen Passagen etwas auseinander gezogen wird, aber auf den Flachstücken immer wieder zusammenläuft. „Gerade so taktische Rennen liegen mir.“ Am Samstag muss sie dann schon wieder über die olympische Distanz antreten: „Ich werde so lange wie möglich versuchen, das Leadertrikot zu verteidigen“, so Böhm, die in Rumänien in der Schlussrunde gestürzt war und zahlreiche Kratzer und Prellungen abbekam: „Die sind mittlerweile wieder verheilt, und auch das ramponierte Rad ist wieder einsatzbereit.“

Luca Schwarzbauer, der in Brasilien ganz bewusst noch nicht in Höchstform war und daher als derzeit Dritter der Shorttrack-Gesamtwertung und Zehnter über die olympische Distanz als mit Abstand bester Deutscher ins Rennen geht, spricht davon, erst „mittelfristig“ in Höchstform zu kommen. „Momentan scheine ich in der Form zu sein, die ich gerade haben will. Ich bin auf dem richtigen Weg.“ Lediglich das neue Rad, das er zwei Tage vor Haiming bekommen hatte, stellte seine Bauchmuskulatur erneut vor Probleme: „Aber das kriegen wir bis zum Wochenende hin.“