Die Ritterburg bleibt eine Festung: Auch im vierten Spiel der Saison in der heimischen Sporthalle Stadtmitte sind Kirchheims Zweitligabasketballer nicht zu bezwingen. Durch den 89:72-Erfolg im Verfolgerduell am Freitagabend über die viertplatzierten Eisbären Bremerhaven bleiben die Knights – das Eventspiel in Göppingen mitgerechnet – mit fünf Siegen aus fünf Partien das heimstärkste Team der Liga.
Nach einem derart deutlichen Erfolg hatte es zu Beginn allerdings nicht ausgesehen. Zu schleppend die ersten zehn Minuten, in denen den Kirchheimern gerade mal zwölf Punkte gelangen, den Gästen aus dem hohen Norden allerdings deren 18. Bezeichnenderweise für die zähe Offensive der Ritter, bei denen Toni Dorn wegen einer Fußverletzung aus dem Quakenbrück-Spiel fehlte: Die ersten fünf Zähler in einer körperbetonten Partie gelangen den Knights durch Freiwürfe, den ersten zählbaren Erfolg aus dem Feld gab es erst nach über vier Minuten. Auch die unterdurchschnittliche Dreierquote von 13 Prozent – nur einer von acht Versuchen fand sein Ziel – sprach bis zu diesem Zeitpunkt Bände.
Besser wurde es in dieser Hinsich im zweiten Abschnitt, als Routinier Dimi Ward mit seinem ersten verwandelten Distanzwurf zwischenzeitlich auf 17:20 verkürzte, ehe der eingewechselte Lucas Mayer mit einem weiteren Dreier erstmals ausgleichen konnte. Aus der Ferne gingen die Knights nach zwei verwandelten Würfen von Cam Henry – am Ende mit 33 Punkten der Topscorer des Spiels – zum 28:25 rund fünf Minuten vor der Halbzeitpause dann auch erstmals seit dem ersten Viertel wieder in Front. Dass er nun endgültig heißgelaufen war, bewies Henry mit zwei weiteren Dreiern zum 31:28 und 34:28. Das Highlight-Play der ersten Hälfte schloss allerdings Miryne Thomas mit einem Dunk nach Steal und Sololauf zum 40:32 ab. Ein 7:0-Lauf der Gäste bescherte dann den 40:39-Halbzeitstand.
Nach dem temporeichen zweiten Abschnitt war im dritten auf beiden Seiten die Luft zunächst ein wenig raus – bis Cam Henry mit seinen Punkten 18, 19 und 20 für die zwischenzeitliche Sieben-Punkte-Führung sorgte. Weiter ausbauen konnten die Ritter diese zunächst jedoch auch deshalb nicht, weil die Eisbären die mit fünf Teamfouls belasteten Gastgeber Mitte des Viertels immer wieder übertölpelten und sich per Freiwürfen wieder rankämpften. Erst gegen Ende des Abschnitts nahm der Ritter-Express wieder Fahrt auf und sorgte mit einem 12:0-Lauf für die 65:50-Führung nach drei Vierteln.
Wer dachte, der Drops sei gelutscht, sah sich in den ersten zwei Minuten des Schlussabschnitts getäuscht. Mit einem 8:2-Lauf kämpften sich die Gäste wieder ran, wurden aber von den Knights mit fünf Punkten in Folge wieder auf Distanz gehalten. Ab diesem Zeitpunkt ließen die Gastgeber dann nichts mehr anbrennen, enteilten den vor allem in der Offensive immer ratloser wirkenden Eisbären zwischenzeitlich auf 21 Punkte, ehe beim 89:72 der siebte Kirchheimer Sieg im achten Saisonspiel feststand, der den zwischenzeitlichen zweiten Platz beschert.
Weiter geht es für die Ritter bereits am Sonntag mit der Auswärtspartie in Jena. Vor dem ersten Teil des Doppelspieltags mit den Knights auf Platz zwei gelegen, gewannen die Thüringer am Freitagabend mit 81:74 in Gießen. Die Partie in der Jenaer Sparkassen-Arena beginnt um 16 Uhr.