Neues Jahr, neues Glück? Im Fall der Kirchheimer Zweitligabasketballer muss das Motto eher lauten: Neuer Monat, neues Glück. Nachdem vier der fünf Januar-Partien verloren gegangen sind, hoffen die Knights auf eine Trendwende im Februar. Beginnen soll diese nicht im sprichwörtlichen Schatten der Teck, sondern des Hohenstaufen: Zum zweiten Mal in dieser Saison und zum vierten Mal insgesamt tragen die Ritter ein Heimspiel in der Göppinger EWS-Arena aus. Dort erwartet das Team um Headcoach Igor Perovic am Samstag ab 19 Uhr die Artland Dragons aus Quakenbrück.
Das Tabellenbild vor dem Duell der achtplatzierten Schwaben mit den auf Rang 16 liegenden Niedersachsen täuscht: Die Dragons haben drei ihrer letzten fünf Partien gewonnen, was auch Kirchheims Sportchef aufhorchen lässt. „Quakenbrück ist momentan eines der heißesten Teams der Liga“, verweist Chris Schmidt nicht nur auf die jüngste Erfolgsbilanz der Artländer – gegen Topteam Jena mussten sich die Drachen vor drei Wochen erst nach einem Dreier in letzter Sekunde geschlagen geben. „Das ist kein Fallobst“, betont Schmidt.
Auf der Suche nach Leichtigkeit
Wie trotzdem Punkte geerntet werden können, scheint nach Analyse der vergangenen Partien klar: Die Knights müssen ihre Wurfquote stabilisieren. Aus dem Feld ist nur Karlsruhe schlechter als Kirchheim, bei „Zweiern“ sind die Ritter nach wie vor Schlusslicht der Liga. „Uns ist die Leichtigkeit abhanden gekommen“, weiß Schmidt, „es ist gerade eine schwierige Phase.“
Erschwert wird diese durch die Erkenntnis, dass man bis auf das katastrophale Bochum-Spiel durchaus ansprechend performt hat. „Wir haben bessere Leistungen gezeigt, als die Ergebnisse weismachen“, sagt Schmidt, der um die Folgen für den Gemütszustand der Mannschaft weiß: „Die Spieler sind frustriert.“
Vor diesem Hintergrund könnte es keinen passenderen Stimmungsbooster geben als einen Auftritt vor mehr Fans als gewöhnlich: Statt der rund 1000 Zaungäste, die in der Sporthalle Stadtmitte die Ritterspiele verfolgen, rechnen die Klubverantwortlichen morgen in Göppingen mit dreimal so vielen. „Wir wollen möglichst die 3000er-Marke knacken“, sagt Geschäftsführerin Bettina Schmauder, die wie keine Zweite um den immensen Aufwand für gelungene Eventspiele in der EWS-Arena weiß: So müssen nicht nur die Standkörbe mittels Kran, Lkw und Gabelstapler von Kirchheim nach Göppingen geschafft werden, sondern auch der dort gelagerte Parkettboden passgenau verlegt werden. Bis zu sechs Stunden kalkulieren die Knights, die für die ganze Organisation laut Bettina Schmauder einen im Vergleich zu Spielen in Kirchheim um die Hälfte höheren Personalaufwand benötigen – dass sich der Einsatz lohnt, steht für die rührige Funktionärin außer Zweifel: „Wir machen Werbung für den Basketball und tun was für den Sport“, betont sie.
Der Erfolg scheint den Rittern recht zu geben: Obwohl es an einem im Vergleich zum Weihnachtsspiel eher unspektakulären Termin gegen einen sportlich eher weniger attraktiven Gegner geht, waren bis Mitte der Woche bereits rund 2900 Tickets verkauft – Tendenz steigend. „Das zeigt das Potenzial, das der Regelspielbetrieb in Sachen Zuschauerzuspruch hat“, freut sich Sportchef Chris Schmidt über ein durchaus schlagkräftiges Argument in der Diskussion um eine mögliche Zukunft der Knights in Göppingen. Nachdem die Sporthalle Stadtmitte bekanntlich mit Beginn der Saison 2028/29 nicht mehr den Anforderungen der 2. Liga entsprechen wird, sind die Verantwortlichen gezwungen, nach Alternativen zu suchen. Dass ein Umzug unter den Hohenstaufen überhaupt Thema ist, liegt an der seit Jahren mehr oder weniger festgefahrenen Situation in Kirchheim. Die Knights hoffen, in einem für Schul- und Vereinssport dringend benötigten Hallenneubau unterkommen zu können. Die vergangenes Jahr erstellte Machbarkeitsstudie soll für alle Beteiligten bis Sommer entsprechende Perspektiven aufzeigen.
Tickets für das Spiel gibt’s unter www.kirchheim-knights.de
Der Startschuss in den morgigen Eventspieltag in der EWS-Arena fällt bereits um 12 Uhr, wenn Göppinger und Kirchheimer Schulen beim von Intersport Räpple präsentierten 3X3 Turnier antreten. Die Kids der Schulklassen 6 und 7 werden in einem Turnier gegeneinander spielen und anschließend gemeinsam das Bundesligaspiel gegen die Artland Dragons verfolgen. In der Halbzeitpause des Knights-Spiels wird die Siegermannschaft geehrt. Auch am Abend gibt es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Für die musikalische Darbietung zeichnet DJ Marc verantwortlich. Für Abwechslung in den Unterbrechungen der Partie sorgen die Tänzerinnen und Tänzer der „Impressive Expression Dance School“ aus Salach.