Modern, menschlich, mittendrin – mit diesen drei Schlagworten wirbt die Stadt Kirchheim auf ihrer Homepage. Zumindest, was die Sportstättenlandschaft angeht, darf das Erste stark bezweifelt werden. Seit Jahren ist bekannt und belegt, dass für den Vereins- und Schulsport Hallenkapazitäten fehlen. Um den Bedarf zu decken, müssten rein rechnerisch eigentlich zwei neue Hallen gebaut werden – modern sieht anders aus.
Ob, wann und wie wenigstens eine neue Halle kommt, wird Ende März vom Gemeinderat entschieden. Spätestens dann wird sich zeigen, wieviel Gewicht die von Unternehmern, Veranstaltern und Kulturschaffenden initiierten Unterschriftenaktionen haben.
Dass es dabei um mehr als die reine Abdeckung von Schul- und Vereinsbedarfen geht, ist klar: Mit der Attraktivität des Standorts für den lokalen Arbeitsmarkt zu argumentieren, hebt die Diskussion auf eine Ebene, auf der unabhängig von politischer Gesinnung Konsens herrschen sollte: Kirchheim darf nicht ins Hintertreffen geraten. Oder wie es Zahnarzt Thorsten Diemer als Unterstützer der Unterschriftenaktion formuliert: „Die Unternehmen sollten doch Grund genug sein, das Thema anzupacken.“ Zumal er und viele andere Gewerbetreibende offenbar bereit wären, sich über reine Lippenbekenntnisse hinaus an der finanziellen Umsetzung der „mittleren Variante“ zu beteiligen – Kirchheim macht mobil, um dem Anspruch der Stadt-Homepage gerecht zu werden. Wie modern die Zukunft unter der Teck sein wird, entscheidet sich Ende März hinter geschlossenen Gemeinderatstüren.