Kirchheim. Für den TC Kirchheim ist die Tennis-Welt wieder in Ordnung. Eine Woche nach der in dieser Höhe unerwarteten 0:9-Klatsche beim Aufstiegsfavoriten TC Winnenden wetzten die Herren auf heimischer Anlage am Mühlbach gegen die SF Schwendi die Scharte wieder aus. Mit 8:1, dem dritten Sieg im vierten Spiel, verdrängten sie den Gegner aus dem Kreis Biberach von Rang zwei in der Oberliga-Tabelle.
Nach den sechs Einzeln lagen die Platzherren schon uneinholbar in Führung (5:1). Eric Scherer (6:4, 6:0 gegen Tom Gutermann), Finn Wolf (6:3, 6:3 Tobias Mayr) und Tim Bühler (6:4, 6:4 Tim Schulz) ließen nie Zweifel an ihren Siegen aufkommen. Lasse Pörtner hatte auf Position zwei mit Philipp Staible eine harte Nuss zu knacken. Nach 3:6, 6:2 ging es in den Match-Tiebreak, den der Kirchheimer Junior mit einem überraschenden Stoppball zum 14:12 für sich entschied.
Ärger gab es zwischen dem Letten Daniel Morozov und Adrian Grimolizzi wegen einer umstrittenen doppelten Ballberührung des Spaniers in der heißen Phase des zweiten Satzes. Grimolizzi stritt lautstark mit dem Gegner. Er konnte sich erst recht nicht beruhigen, als die Oberschiedsrichterin die Entscheidung zugunsten des Kirchheimers bestätigte. Morozov entschied die „Knatsch“-Partie schließlich mit 7:5, 7:6.
Es war kein guter Tag für Grimolizzi. Mit Partner Staible musste er sich auch im Doppel gegen Scherer/Bühler geschlagen geben (3:6, 5:7). Seine Mitstreiter gingen gegen gut aufgelegte Kirchheimer ebenfalls leer aus. Morozov/Maximilian Krötz bezwangen Schulz/Schürrle im Tiebreak (6:4, 6:7, 10:5). Pörtner/Wolf schickten Gutermann/Mayr mit 6:2, 6:2 auf die Heimreise. Unmittelbar nach dem letzten Ballwechsel machte sich Lasse Pörtner auf den Weg nach Neunkirchen im Saarland, wo er in dieser Woche ein internationales Junioren-Turnier der Kategorie J3 bestreitet.
Der Kantersieg war Balsam auf die Wunde, die das 0:9 vor einer Woche in Winnenden hinterlassen hatte. Eine echte Pleiten-, Pech- und Pannengeschichte. Erik Schärer, die Nummer eins, musste kurzfristig auf Geschäftsreise. Lasse Pörtner rückte auf, war aber chancenlos. Hinten sollte Benny Dröge einspringen – und musste wegen Corona absagen. Ersatz für Maximilian Krötz, den eine Mandelentzündung plagte? Ging nicht, weil die „Zweite“ selbst in Personalnot und auf der Suche nach Ersatz war. „So was kann passieren. Da ist man machtlos. Wichtig war, dass wir das Missgeschick gegen Schwendi schnell abhaken konnten“, so TC-Boss Ralf Pörtner. Klaus Schlütter