Lokalsport
Kirchheimer hadern

Erleichterung in Weilheim, Ernüchterung in Kirchheim und Jesingen sowie ein Trainerrücktritt in Schlierbach: In der Fußballszene war allerhand los.

Weilheim. „Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht, unsere Einstellung war wieder top“, freute sich Weilheims Spielleiter Günther Friess. Vor einer Derby-Kulisse von 350 Zuschauern verzeichneten die Gastgeber gegen die Boller sogar ein kleines Chancenplus. „Das Unentschieden geht aber in Ordnung. Die ersten Fünf haben sich jetzt abgesetzt und machen die ersten beiden Plätze unter sich aus“, analysierte Friess, der Aalen II und Dorfmerkingen favorisiert, weiter. Sein Startelf-Debüt gegen Boll gab der 19-jährige Kai Weissinger. Trainer Alexander Hübbe vertraute auf die Schnelligkeit Weissingers als Mittel gegen Patrick Kölle und den Ex-Weilheimer Pascal Hartmann. Apropos Hübbe: Am kommenden Mittwoch soll nun mit den Weilheimer Verantwortlichen Nägel mit Köpfen in Sachen Vertragsverlängerung gemacht werden. Danach wollen sie auch mit den Leistungsträgern schleunigst verlängern.

Im Tabellenkeller der Landesliga hat sich der TV Echterdingen etwas frei geschwommen. Mit dem jüngsten 3:1-Erfolg gegen den TSpvgg Münster und zehn Punkten aus den letzten vier Partien ist der TVE das Team der Stunde. Verantwortlich dafür: Trainer Aleksandar Kalic, der nach seinen Tätigkeiten als Jugendleiter und U19-Coach beim VfL Kirchheim seit Januar das Zepter in Echterdingen schwingt. Sollte übrigens der VfL oder Ehingen aus der Verbandsliga absteigen, müsste momentan der Tabellenzwölfte Deizisau, der ebenfalls von einem Ex-VfL-Trainer, nämlich Tonio Pepe gecoacht wird, in die Relegation.

Von der Relegation entfernen sich derzeit die Kirchheimer Klubs in der Bezirksliga immer weiter. Immerhin konnte die Verbandsliga-Reserve des VfL ein Pünktchen in Wendlingen ergattern. Catania verlor gegen den direkten Kontrahenten Grötzingen zu Hause. „Mit dieser Leistung wird das nichts, das war nach einer halben Stunde ein Komplett-Einbruch“, war AC-Trainer Paul Lawall ernüchtert. Frust schob auch VfL-Pendant Andreas Gerstenberg. „Erst die Sportgerichtsurteile, dann Woche für Woche fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen, die uns Punkte kosten“, hadert er mit dem Pech, wenn man „mal unten drin steht“. Schwere Zeiten in den immerhin noch zehn ausstehenden Partien für die Kirchheimer Klubs also.

Schwer hat es in diesem Jahr auch der TSV Jesingen in der Kreisliga A2. Die niederschmetternde Bilanz in diesem Jahr: ein Unentschieden und fünf Niederlagen. Mit diesem Negativlauf sind die Aufstiegshoffnungen begraben. Trainer Marc Augustin betreibt Ursachenforschung: „Wir müssen endlich wieder nach uns selbst schauen. Wir machen einfach zu viele individuelle Fehler, die unmittelbar zu Toren führen und den Gegner stark machen.“ Sein Team ist zudem nicht eingespielt, da die Verletztenmisere weiter anhält. Augustin konnte zuletzt kein Spiel mit der gleichen Aufstellung bestreiten.

Günter Hiedels ist als Trainer der Damenmannschaft der SGM Schlierbach/Baltmannsweiler vergangene Woche nach neunjähriger Tätigkeit zurückgetreten. Am Wochenende musste außerdem die Partie gegen den VfB Reichenbach in der Bezirksliga abgesagt werden. Wer jedoch ein ähnliches Problem vermutet wie bei den VfL-Damen, die mangels Spielerinnen den Rückzug aus der Regionenliga antreten mussten, sah sich getäuscht. „Irgendwann geht die Belastung nicht mehr“, so Hiedels, der aus rein beruflichen Gründen zurücktrat. Da fünf Damen Abitur haben und drei Spielerinnen verletzt waren, beantragte die SGM eine Spielverlegung, welcher Reichenbach aber nicht zustimmte und nun die drei Punkte am grünen Tisch erhält. „Das ist unsportlich“, beklagt Hiedels. Der bisherige Torwarttrainer Marco Bucher, selbst Schlierbacher Urgestein, tritt übrigens die Nachfolge als Trainer an.