Lokalsport
Kirchheimer machen Nägel mit Köpfen

Fußball-Bezirksliga Der VfL lässt beim 4:0 in Neidlingen nichts anbrennen, während der TSV Jesingen in Denkendorf zurück in die Spur findet und in Weilheim die Lichter auszugehen scheinen. Von Helge Waider

Mit einem souverän herausgespielten 4:0 beim TV Neidlingen bleibt der VfL Kirchheim dem Spitzenreiter der Bezirksliga Neckar-Fils stramm auf den Fersen. Der FC Esslingen setzte sich seinerseits beim 1. FC Eislingen mit 2:0 durch und marschiert munter weiter in Richtung Direktaufstieg in die Landesliga. Der Sieg der Reichsstädter hatte für den VfL aber den netten Nebeneffekt, dass deren Vorsprung auf die drittplatzierten Eislinger nun auf komfortable sieben Punkte angewachsen ist.

Unterm Reußenstein war vor knapp 200 Zuschauern indes schnell klar, dass die Truppe von VfL-Coach Armin Ohran Nägel mit Köpfen machen wollte. Ein Doppelpack von Nico Hummel (26., 44.), der nach seiner auskurierten Knieverletzung immer besser in Schwung kommt, stellte schon in Halbzeit eins die Weichen auf Sieg. TVN-Spielertrainer Patrick Kölle, dessen Zukunft in Neidlingen seit zwei Wochen klar ist (siehe Infokasten), sah es nüchtern: „Wir haben zweimal schlecht verteidigt und Hummel den Ball quasi auf den Fuß gelegt.“ 

Ansonsten präsentierte sich der VfL, dessen war sich auch Coach Kölle sicher, im Stil einer Spitzenmannschaft, war am Sonntag den Platzherren in allen Belangen überlegen. VfL-Trainer Ohran: „Wir hatten mehr Spielanteile, mehr Ballbesitz und zwei Lattentreffer.“ Die beste Chance des TVN hatte Nils Faustmann, dessen Schuss jedoch im letzten Moment geblockt wurde (41.). Im zweiten Spielabschnitt war es dann für die Kirchheimer mehr oder weniger ein Schaulaufen. Nochmals der Ex-Köngener Hummel (51.) sowie Gazi Boylu (87.) stellten einen nie gefährdeten und verdienten Sieg sicher. VfL-Übungsleiter Armin Ohran: „Ich bin zufrieden. Wir haben heute eine gute Spielkontrolle geliefert.“ 

Jesinger melden sich zurück

Erfolgreich verlief der Sonntag auch für den TSV Jesingen. Nach vier Pleiten in Folge gelang den Gerstenklopfern auf dem engen Kunstrasen beim Tabellenschlusslicht TSV Denkendorf ein kleiner Befreiungsschlag. 3:1 (2:0) hieß es am Ende aus Sicht der Kirchheimer Teilörtler. Youngster Laurin Zimmermann hatte seine Farben mit zwei schönen Treffern schon in der ersten Halbzeit in Führung gebracht (29., 37.). Die Jesinger, die wieder auf den vom Junggesellenabschied in Las Vegas zurückgekehrten Kapitän Timo Mader zurückgreifen konnten, hatten den Gegner und das Spiel quasi ohne „Hangover“ im Griff. Nur kurz wackelten sie, als Denis Wieczorek der vorübergehende Anschlusstreffer gelang (61.). Statt wie in den letzten Spielen einzubrechen, schüttelte sich die Truppe von Stefan Haußmann und Thomas Reinöhl und brachte die Partie, begünstigt durch einen weiteren Treffer von Simon Kottmann (89.), mit einem verdienten Sieg nach Hause. Dort wartet bereits am Freitag der TSV Oberboihingen zum nächsten Heimspiel. Coach und Sportlicher Leiter Stefan Haußmann war entsprechend zufrieden: „Unser Sieg war nie gefährdet. Auch die letzten Spiele waren gut – nur die Ergebnisse stimmten nicht. 

Weilheimer von der Rolle

Für Max Pradler, spielender Co-Trainer beim einstigen Landesligisten TSV Weilheim, war die herbe und deutliche 0:5 (0:2)-Klatsche der absolute Tiefpunkt der aktuellen Saison: „Ich habe wirklich schon viele schlechte Spiele hier erlebt, aber heute war alles bei uns irgendwie leblos. Auf keinen Fall war das eine bezirksligataugliche Leistung. So sind wir nicht konkurrenzfähig.“

Nachdem Weilheims Kapitän Hannes Luber schon nach drei Minuten mit einer Bänderverletzung ausgewechselt werden musste, erzielten Lukas Zilian (14.), TSV-Abwehrspieler Tufan Inci per Eigentor (30.), David Tiborc per Doppelschlag (68., 69.) und Fabian Ammon (84,) die Treffer. Damit sorgten sie für klare Verhältnisse an der Lindach und bescherten dem 1. FC Donzdorf einen verdienten Sieg.

Einziger Lichtblick in einer schwachen Weilheimer Mannschaft war Goalie Yannik März, der eine höhere Niederlage mit guten Paraden verhinderte. „Die Zeiten, in denen man dachte, der TSV Weilheim müsse Landesliga, zumindest aber Bezirksliga spielen, sind endgültig vorbei“, spricht Pradler Klartext. „Wir müssen die Situation nun annehmen und vielleicht eine Grundreinigung im Kader durchführen“, kündigte der Coach an.

 

TV Neidlingen setzt auf Kontinuität und Derby-Lunch

Alea iacta est – Die Würfel sind geworfen worden. Es ist wohl eines der bekanntesten geflügelten Worte Gaius Julius Cäsars, als er 49 v.Chr. den Rubikon überquerte und sich damit Pompeus zum Feind machte. Eine Entscheidung fiel vor rund zwei Wochen auch in Neidlingen. Dort wurden still und ohne großes Aufheben die Engagements des Trainertriumvirats Patrick Kölle, Heiko Kölle und Torben Mende um ein weiteres Jahr verlängert – liga-unabhängig versteht sich in Anbetracht der aktuellen tabellarischen Lage des TVN.

Gemeinschaft Dass es fernab der sportlichen Entwicklung der Fußballer innerhalb des Vereins stimmt, war hingegen beim Derby am Sonntag spürbar. Die von Kurt Ambacher und René Hitzer geleitete Wintersportabteilung sorgte zum Doppel-Spieltag (die Zweite verlor gegen Dürnau 0:6) auf dem Sportgelände für ein warmes Mittagessen in Form von Sauren Kutteln und Chili. wei