Fußball-Bezirksliga
Kirchheimer Offenbarungseide

Der VfL geht in Plochingen 0:5 unter und auch der AC Catania kommt auf dem Wembley-Platz böse unter die Räder. Nur der TSV Jesingen verzeichnet beim 3:3 einen Teilerfolg.

Roberto Lauletta im Vorwärtsgang: Nur selten konnten die Catanesi Ball und Gegner so laufen lassen: Foto: Markus Brändli

„Das war in der zweiten Halbzeit ein Offenbarungseid“, machte VfL-Coach Felix Lache seiner Frustration und seinem Ärger Luft. 0:5 war seine Crew am Pfostenberg in Plochingen untergegangen. Dabei hatte es in Halbzeit eins noch sehr ordentlich für die „Blauen“ ausgesehen. Der VfL spielte gut mit, war aber durch einen Sonntagsschuss in Rückstand geraten: Sergi Alcala Santiago hatte das Leder aus 22 Meter per Dropkick volley genommen und es exakt in den Torwinkel genagelt (25.). Die Kirchheimer erspielten sich in der Folgezeit die ein oder andere Möglichkeit zum Ausgleich. Antonio Carfagna und Gazi Boylu scheiterten jedoch aus aussichtsreicher Position. Nach dem Seitenwechsel nahm dann gestern das VfL-Schicksal seinen Lauf. Julius Löflath (50.) und Steven Schötz (54.) erhöhten schnell auf 3:0, Erik Göttken (70.) und Patrick Warth (80.) machten den Sack zu. Gegenwehr des VfL: Fehlanzeige. „Das war in der zweiten Halbzeit keine Mannschaft mehr, sondern nur noch eine Ansammlung von Individualisten, die für sich spielen und die Kameraden bei Fehlern beschimpfen“, stellte Felix Lache entsetzt fest. Die Teamleistung wird im Laufe der Woche ein Nachspiel haben. Der Trainer kündigte an, das Gespräch sowohl mit der Mannschaft als auch mit der Vorstandschaft suchen zu wollen.

Catania wird ausgekontert

Rein vom Ergebnis her erwischte es den AC Catania beim 2:6 gegen den 1. FC Heiningen ähnlich wie Nachbar VfL. Die Mannschaftsleistung war bei den Rosso-Blu allerdings nie infrage gestellt. Zu Beginn dominierten die Kirchheimer das Spiel rieb sich in dieser Phase aber an den läuferischen Defiziten der Stürmer auf. Quasi aus dem Nichts gingen die Gäste nach einer knappen halben Stunde durch Tim Glaser in Führung und schraubten diese binnen neun Minuten durch Safa Gürbüz (33.) und Bent Hofele (37.) auf 3:0. Marco D’Onofrio gelang noch vor der Pause der psychologisch wichtige Anschlusstreffer für den ACC (45.+3). Nach dem Seitenwechsel waren die Catania-Zuschauer optimistisch gestimmt. Die Einheimischen spielten gefällig und auch die läuferische Verbindung zur Sturmreihe funktionierte jetzt. Prompt gelang Gianluca D’Onofrio das 2:3 (70.). Carmelo Trumino und Marco D’Onofrio vergaben weitere gute Chancen. Das sollte sich rächen: in der 78. Minute fuhren die Gäste einen blitzsauberen Konter gegen aufgerückte Catanesi und erzielten durch Kevin Vincek das vorentscheidene 2:4. Die weiteren Treffer durch Hofele (89.) und Marc Galla (90.+2/Foulelfmeter) waren nur noch Ergebniskosmetik. „Die fehlende Leistungskonstanz ist ein Problem“, analysierte Catania-Coach Pippo Forzano, der feststellte: „Ich habe eine schwere Aufgabe übernommen.“

Spiel der vergebenen Chancen

„Wir haben zwei Punkte verloren, statt einen gewonnen“, resümierte der Jesinger Trainer Cé D’Agostino nach dem 3:3 (2:1) beim TSV Deizisau. Tatsächlich war die Partie geprägt von vergebenen Torchancen hüben wie drüben. „Das Spiel hätte auch 8:8 ausgehen können“, unterstrich der Coach seine Meinung. Den ersten Treffer legten sich die Jesinger selbst ins Gehäuse. Eine Flanke des Deizisauer Urgesteins Alassane Braun wollte Dennis Flegel klären und lenkte dabei das Leder ins eigene Netz (4.). Die Jesinger zeigten Moral und hatten durch Argjend Shalaj, Lukas Preuß und Timo Mader gute Chancen zum Ausgleich. Mit einem umstrittenen Foulelfmeter durch Marian Häfner erhöhten die Platzherren dann auf 2:0 (43.), ehe Adonis Shalaj noch vor der Pause der Anschlusstreffer gelang (45.+2). Nach dem Seitenwechsel agierten die Jesinger überlegen und kamen durch einen Doppelschlag von Kapitän Timo Mader auf die Siegerstraße (48., 65.), versäumten es aber den Sack zu zumachen. Die Quittung erfolgte in Person von Nick Hamann, der in der Nachspielzeit noch den Ausgleich für die Deizisauer markierte.