Lokalsport
Kirchheimer Radsportnacht: Aller guten Dinge sind vier

Die Vorbereitungen für die vierte Auflage des Kirchheimer Radevents laufen. Am 5. Juli gehört die Innenstadt wieder den Männern mit den schnellen Beinen und ihren Fans.

Spitzensport mitten im Stadtzentrum: Die Kirchheimer Radsportnacht ist ein Leckerbissen für Fans und Fahrer. Foto: Carsten Riedl

Die Welt ist ständig in Bewegung und mit ihr die Hindernisse, die der Alltag mit sich bringt. Vom Kirchheimer Rathaus hinauf zum Wachthaus ist das Fassadengerüst gewandert, das den Machern der Radsportnacht vor zwei Jahren noch Kopfzerbrechen bereitet hatte. Damals musste die Rennstrecke an der Ostseite des Rathauses zur Sicherheit der Sportler verengt werden. Diesmal die gute Nachricht: Das Gerüst am Wachthaus stellt keine Gefahr für die Rennteilnehmer dar.

Einfacher ist auch an anderer Stelle vieles geworden. Viele Abläufe in der Planung sind inzwischen Routine, man kennt sich, jeder weiß, was zu tun ist. „Das erste Meeting mit Ordnungsamt, Polizei und Stadtmarketing war nach einer guten Stunde beendet“, sagt Rennchef Jürgen Wastl vom Veranstalter. Läuft. Das gilt sowohl für die an der Organisation beteiligten Unterstützer, als auch die Geldgeber. Der Kreis der Zahlenden um den Hauptsponsor Kreisbau ist fast unverändert. Viele haben ihre erneute Zusage bereits im Vorjahr nach Rennschluss gegeben. Schließlich ist das Kirchheimer Rennen nach seiner Wiederauferstehung vor drei Jahren wieder zu dem geworden, was es immer war: Ein Zuschauermagnet, der die Menschen in Scharen in die Stadt lockt.

Eine Sogwirkung, die in diesen Zeiten ein anderes Thema aufwirft: Sicherheit. Was bei der Kirchheimer Musiknacht vor zwei Wochen galt, gilt auch für die Radsportnacht. Auf sämtlichen Zufahrtsstraßen zum Alleenring müssen Straßensperren errichtet werden. Schwere Lkw, die während der gesamten Veranstaltung besetzt sein müssen, um nötigenfalls Polizei und Rettungsdiensten Durchlass verschaffen zu können. Für das Orga-Team um Verena und Jürgen Wastl ist ein reibungsloser Ablauf das Wichtigste: „keine Gewalt, keine schweren Stürze“, sagt Jürgen Wastl.

Was die sportliche Seite angeht, steht und fällt die Attraktivität des Rennens mit den Namen der Teilnehmer. Die Ausschreibung des Kriteriums mit UCI-Status läuft. Ob wie zuletzt vor zwei Jahren auch der eine oder andere Profi am Start stehen wird, hängt vom internationalen Rennkalender und der jeweiligen Teamorder ab. Zeitgleich laufen wie im vergangenen Jahr bereits die Tour de France und Sibiu-Tour. Die Liste der angefragten Wunschkandidaten für den Alleenring ist lang und liest sich wie das „Who's who“ im deutschen Radsport: Marius Mayrhofer, Jonas Koch, Kim Heiduk, Jonas Rutsch oder Max Walscheid sind nur einige davon. Fahrer, die das Engagement und die Kulisse in Kirchheim schätzen und die hier teils auch schon mitmischten.

Ob Schirmherr und Mitveranstalter Jannik Steimle am Start stehen wird, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: Zum einen von der Frage, wer die Konkurrenten sind. Als Solist unter lauter Amateuren, das hat der Weilheimer stets deutlich gemacht, wird er nicht ins Rennen gehen. Er sei mit einer Reihe von Kollegen im Gespräch. „Im Moment ist es schwierig, weil keiner weiß, was zu diesem Termin sein wird“, sagt Steimle. Vermutlich werde sich das erst kurzfristig entscheiden. Der zweite Punkt: Jannik Steimle und seine Frau Lara erwarten Nachwuchs, und der errechnete Geburtstermin fällt auf das Datum des Rennens. Kreißsaal oder Marktplatz? Für den 29-Jährigen dürfte sich diese Frage kaum stellen. Mit der dreitägigen Rundfahrt Boucles de la Mayenne in Frankreich hat Steimle diese Woche sein erstes Rennen seit Roubaix bestritten. Nach einer mehr als dreiwöchigen Zwangspause wegen Sitzproblemen hat er sich in Absprache mit seinem Team Q36.5 den gesamten Juli zum Formaufbau in der Heimat reserviert – auch um sich in dieser Zeit seiner neuen Vaterrolle widmen zu können. „Mein Fokus liegt jetzt auf den Rennen im August und September“, sagt Steimle. Ein zentraler Termin ist die Deutschland-Tour vom 20. bis 24. August. Wäre er am 5. Juli auf dem Kirchheimer Alleenring dabei, hätte Steimle immerhin eine makellose Bilanz im Gepäck: zwei Starts – zwei Siege.

 

Noch Helfer gesucht

Wer die Radsportnacht am 5. Juli unterstützen möchte, kann dies tun. Die Organisatoren suchen noch Helfer für Auf- und Abbau und als Streckenposten. Wer an diesem Samstag in der Zeit von 14 bis 21 Uhr Lust hat, mit anzupacken, kann sich unter mail@cyclingfriendspassione.de melden.  bk