Fußball-Bezirksliga
Kirchheimer Stadtrivalen teilen sich die Punkte

Der VfL kann die anfängliche Dominanz gegen den AC Catania auf Strecke nicht halten. Der TSV Köngen siegt gegen den TSV Jesingen und bestätigt den Transfer von Yannik Kögler.

Mit harten Bandagen: Im Kirchheimer Stadtderby war Feuer drin. Foto: Markus Brändli

Der VfL und der AC Catania treten auf der Stelle. Das mit Spannung erwartete Kirchheimer Nachbarschaftstreffen endete am Sonntagnachmittag auf dem Wembley-Platz vor rund 220 Zuschauern 1:1. So richtig freuen konnten sich folglich weder die einen noch die anderen. „Nach zwanzig Minuten sind wir deutlich besser ins Spiel gekommen“, bilanzierte zwar Catania-Trainer Giuseppe Forzano, insgesamt sei er mit der Vorstellung seiner Mannschaft „sehr zufrieden“. Letztendlich sei aber mehr drin gewesen.

Felix Lache wirkte reichlich zerknirscht, als er nach dem Match jenen kleinen Mast abbaute, auf dem die Kamera zur Spieldokumentation installiert ist. „Brutal enttäuscht“, sei er, gestand der VfL-Trainer, auch, weil seine Mannschaft erneut Unentschieden gespielt habe – zum neunten Mal in der laufenden Runde. Noch ein Remis, und der Bezirksliga-Topwert des TSV Köngen aus der vergangenen Saison mit zehn Unentschieden wäre eingestellt. Lache: „Unterm Strich ist das 1:1 vielleicht auch gerecht.“ AC-Angreifer Carmelo Trumino sprach von einem Punktgewinn, „der gut für die Moral und das Selbstbewusstsein ist“.

VfL mit Blitzstart

Der Tabellenvorletzte hatte bereits nach knapp sieben Minuten das 0:1 kassiert. Torschütze für den VfL: Manuel Lisac. „Vor der Pause haben wir es versäumt, weitere Chancen zu verwerten“, haderte hernach VfL-Torwart Nico Nagel. Er stand in der zweiten Halbzeit öfters im Mittelpunkt, als der AC den Druck erhöhte. Zum Ausgleich kam das Forzano-Team auf kuriose Weise. Der agile Jeremy Sunda hatte auf der rechten Offensivseite im Sprint Raumgewinn erzielt, den Ball anschließend in die Mitte gepasst. Bei einem Rettungsversuch prallte das Leder gegen das Bein eines VfL-Akteurs, von dort ins rechte Toreck. In dem weitgehend fairen Derby gab es in manchen Aktionen jedoch reichlich Emotionen und Theatralik.

Für den AC Catania hatte im Vorfeld die Nachricht vom kompletten Rückzug des JC Donzdorf aus dem Spielbetrieb für zusätzliche Hoffnung im Abstiegskampf gesorgt, weil es dadurch auch einen Landesliga-Absteiger weniger geben wird. Kommt somit kein Team von oben in die Bezirksliga Neckar/Fils, könnte es dort nur zwei Direktabsteiger geben. Der Abstand der Catanesi auf den drittletzten Tabellenplatz bleibt gleich: Der TSV Deizisau spielte ebenso Remis, 3:3 in Salach. 

TSV Köngen erobert Platz eins

Der TSV Köngen hat mit einem 1:0 gegen den TSV Jesingen die Tabellenspitze gekapert. Max Schlotterbeck entschied in der 55. Minute die Begegnung pro Köngen. „Schade, dass es nicht zu einem Punkt gereicht hat, denn einen Zähler hätte sich die Mannschaft verdient gehabt“, konstatierte Jesingens Spielertrainer Ferdi Er. Dabei musste sein Team auf dem Wembley-Platz in der Schlussviertelstunde in Unterzahl agieren. Stefano Magno hatte beim Versuch, einen Ball zu klären, einen Köngener Akteuer am Kopf getroffen. „Der gegnerische Spieler kam allerdings in der Szene mit dem Kopf ziemlich weit runter“, betonte Ferdi Er. Domenic Brück, einstiger Er-Kickerkollege im Dress des TSV Weilheim, war voll des Lobes über seine Mannschaft: „Die Jesinger sind ganz anders aufgetreten als in der Hinrunde, unsere junge Truppe hat sich jedoch im Spiel neu orientiert und eine reife Leistung abgeliefert.“ Lob auch für Ferdi Er. „Was er mit seinen weit über 40 Jahren auf dem Platz leistet, einfach stark“, so Brück, zumal er selbst demnächst 36 Jahre alt werde und „drei Eisbäder nach einem Spiel“ brauche, um wieder fit zu werden.

Topmeldung vom Transfermarkt: Dettingens Spielertrainer Yannik Kögler wechselt in der neuen Saison als kickender Co-Trainer zum TSV Köngen. Das haben TSVK-Verantwortliche am Rande der Bezirksliga-Partie bestätigt.

Umutlu köpft TSVO ins Glück

Der Liga-Dritte TSV Oberboihingen pirscht sich an die Vorderen heran. Das 1:0 gegen den FC Eislingen sorgte am Neckar für Hochstimmung. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wuchtete Muharrem Umutlu den Ball nach einer Freistoßhereingabe in die Maschen. „Ich bin extrem stolz aufs Team“, jubilierte Oberboihingens Sprecher Stefan Hein, der Einsatzwille und die Einstellung sei „überragend“ gewesen. Sonderlob gab es für Keeper Florian Jost, wie Umutlu einst in der Landesliga für den FC Frickenhausen unterwegs. Hein: „Flo hat Bälle rausgeholt, das war brutal.“