Lokalsport
Kirchheimerinnen können Aufstieg eintüten

Handball Mit einem Sieg in Deizisau hätte der VfL das Ticket für die Bezirksliga sicher.

Die Handballerinnen des VfL Kirchheim wollen mit einem Sieg in Deizisau den Aufstieg in die Bezirksliga klarmachen. Symbolbild

Kirchheim. Jetzt gilt’s: Wenn am Samstagabend um 19.30 Uhr in der Hermann-Ertinger-Halle in Deizisau der Anpfiff ertönt, sind die Bezirksklasse-Handballerinnen des VfL Kirchheim gespannt wie Flitzebögen. In ihrem letzten Saisonspiel haben es die Frauen um Trainer Andreas Baur gegen den TSV Deizisau selbst in der Hand, den Traum vom Aufstieg in die Bezirksliga wahr werden zu lassen.

Bereits vergangenes Jahr waren die Kirchheimerinnen schon mit einem Bein in der nächsthöheren Spielklasse gestanden, als ihnen der TSV Grabenstetten quasi auf der Ziellinie einen Strich durch die Rechnung machte und die Mannschaft die Saison als Dritter abschließen musste. Zwar war die Enttäuschung damals groß, doch gleichzeitig schwang auch eine gehörige Portion Stolz mit, denn die VfL-Truppe hatte die Saison komplett ohne Trainer über die Bühne gebracht. Dennis Müller hatte dem Team im September 2022 kurzfristig abgesagt, und auf die Schnelle konnte kein Nachfolger gefunden werden. „Wir haben als Mannschaft zusammengehalten, und das hat super funktioniert“, sagt Spielerin und Pressereferentin Liisa Eiting. Jede im Team wusste genau, wer was kann, und so klappte mit Lena Schilling, die wegen eines Kreuzbandrisses nicht spielen konnte und an der Seitenlinie stand, sowie mit Kapitänin Lisa Freddo das Coaching während der Partien. „Impulse von außen haben natürlich trotzdem gefehlt, weshalb wir dann die ganz wichtigen Spiele am Ende auch verloren haben“, weiß Liisa Eiting. 

Diese Saison sieht das anders aus. Mit Andreas Baur hat die Mannschaft einen passenden Trainer gefunden, der das Team auf Erfolgskurs hält. In 15 Spielen gab es zwölf Siege, mit 461 Treffern stellen die VfL-Frauen mit Abstand die beste Offensive der Liga. Und das soll sich jetzt auszahlen. „Wir haben uns auf dieses Spiel so wie auf jedes andere vorbereitet – den Gegner analysieren und die Mannschaft entsprechend taktisch darauf einstellen. Der Rest wird sich ergeben“, sagt Baur. Mit Deizisau haben die Kirchheimerinnen noch eine Rechnung offen, denn das Hinspiel ging nach einem intensiven Kampf mit zwei Toren verloren. „Den Sieg sind wir unseren Fans schuldig, und wir hoffen natürlich, dass möglichst viele nach Deizisau kommen und uns unterstützen“, so der VfL-Trainer.

Spielplan eine Katastrophe

Den Spielplan findet der Göppinger alles andere als optimal. „Eine Katastrophe, dass das unsere letzte Partie ist, während der TSV Denkendorf II erst am 28. April sein letztes Spiel hat. Der TSV Deizisau darf sogar noch bis 4. Mai spielen.“ Gerade deshalb sollte der VfL, der am morgigen Samstag mit voller Kapelle nach Deizisau fährt, mit einem Sieg alles klarmachen. „Auch ein Unentschieden würde schon reichen“, weiß Liisa Eiting, die die „Was-wäre-wenn-Übersicht“ des HVW für den Handballbezirk Esslingen-Teck genaustens studiert hat.

Sollte der Erfolg am Samstag ausbleiben, können die VfL-Frauen nur noch abwarten. „Wir trainieren auf jeden Fall so lange weiter, bis die anderen mit ihren Spielen fertig sind“, weiß die Pressereferentin, die, wie Stand jetzt alle anderen Spielerinnen der Mannschaft auch, beim Verein bleiben wird. Mit zwei, drei Akteurinnen, die aufgrund ihres Studiums und der Ausbildung hin und wieder aushelfen, umfasst der Kader 15 Spielerinnen. „Seit letztem Jahr haben wir auch wieder eine weibliche D-Jugend-Mannschaft gemeldet“, freut sich Liisa Eiting.

Weiteren Unterbau gibt es im Frauenbereich beim VfL nicht. Nur in der Saison 2019/20 war eine zweite Mannschaft in der Kreis­liga gemeldet worden. „Ist halt immer die Frage, was man den Spielerinnen im Verein dann bieten kann“, weiß die 23-Jährige, die, wie viele andere in der Abteilung, mit Interesse verfolgt, wie die Entwicklung im Männerbereich weitergeht. „Das betrifft den ganzen Verein“, weiß die Allrounderin, die auf jeder Position zum Einsatz kommen kann.

Morgen jedenfalls liegt die volle Aufmerksamkeit auf der Frauenmannschaft, die nach dem Abstieg vor zwei Jahren unbedingt wieder in die Bezirksliga zurückkehren möchte. Sandra Langguth