Die Hiobsbotschaften trudelten pünktlich nach Weihnachten ein. Aitor Pickett und Aleksa Bulajic meldeten sich mit starker Erkältung frühzeitig ab, und Cameron Henry blieb wegen Magen-Darm-Problemen zuhause. Während des Aufwärmens verletzte sich dann noch Youngster Nil Failenschmid am Sprunggelenk und fiel ebenfalls aus. Alex Stief und NBBL-Spieler Neil Schwanenberg, der im Spielverlauf dann auch zum Einsatz kommen sollte, komplettierten den Kader. Die Hauptlast trugen also die letzten sechs verbliebenen Stammkräfte.
Knapper Vorsprung zur Pause
Frühzeitig war klar, dass die Teckstädter mit ihrer Energie und Fouls klug haushalten mussten. Auf die ursprünglich geplante Taktik, frühzeitig Druck auf den Ball auszuüben, konnte man nur phasenweise zurückgreifen. Entsprechend eng verlief die Partie dann auch. Den besseren Start erwischten die Schwaben, doch die jungen Akteure der Rastaner, die mit Marko Bacak ebenfalls auf einen wichtigen Akteur verzichten mussten, fingen sich schnell. So gingen die Hausherren zur Viertelpause in Führung (23:22).
Es blieb spannend. Viele Führungswechsel prägten das Spiel. Den besseren Schlussspurt bis zur Halbzeit hatten die Mannen von Headcoach Igor Perovic, wodurch die Knights mit 42:38 in die Kabinen gingen. Lucas Mayer führte bis dahin das Punkte-Ranking mit elf Zählern an. Im dritten Viertel übernahm dann Graham. Zehn Punkte gingen in diesem Abschnitt auf das Konto des US-Amerikaners. Da die jungen Vechtaer aus der Distanz merklich besser wurden, verringerte sich der Vorsprung dennoch auf 60:57. Beiden Mannschaften schien man nun die Last der Situation anzumerken.
Entscheidung in der Verlängerung
Während die jungen Gastgeber langsam begriffen, welche Möglichkeit sich hier auftat, schwanden auf Seiten der Ritter zunehmend die Kräfte. Darunter litt der Spielfluss, und die Zuschauer bekamen den einen oder anderen verlegten Korbleger zu sehen. Die Ritter konnten sich kurzzeitig absetzen, wurden jedoch schnell wieder gekontert. Nur ein Punkt Vorsprung stand zu Buche, und es waren noch wenige Sekunden zu spielen. Die Kirchheimer Defensive hielt und Kapitän Ward wurde mit noch zu spielenden 3,8 Sekunden an die Freiwurflinie geschickt. Er verwandelte beide Würfe sicher, doch Vechta hatte noch eine letzte Gelegenheit. Etwa auf Höhe der Mittellinie stoppte Vechtas Klussmann ab und nahm den Dreier. Dieser tanzte zunächst auf dem Ring, sprang in die Höhe und fiel dann doch noch durch die Reuse – Verlängerung.
Geplagt von Krämpfen und fehlender Energie holten die sechs verbliebenen Ritter alles aus sich heraus und erspielten sich eine Führung von sieben Punkten (86:79) bei noch drei Minuten zu spielen. Direkt gekontert durch einen 6:0-Lauf der Gastgeber. Noch knapp 90 Sekunden standen auf der Uhr. Einer spielte sich dabei in den Vordergrund. Miryne Thomas sicherte zunächst einen Offensivrebound, verwandelte anschließend zwei Freiwürfe und blockte den darauffolgenden Angriff des Gegners. Eine spielentscheidende Sequenz. In der Folge verwandelten Mayer und Braden Norris sechs von sechs Freiwürfen und sicherten dadurch die beiden Punkte.
„Es hat vor dem Spiel eigentlich überhaupt nichts für uns gesprochen. Die Jungs haben alles aus sich herausgeholt. Natürlich war es kein schönes Spiel, aber wie die Mannschaft gekämpft hat, war absolut beeindruckend“, so Sportchef Chris Schmidt. cs