Spektakuläre Dunkings, beeindruckende Blocks, traumhafte Assists und das alles vor rund 4000 Zuschauern – das Weihnachtsspiel der Bozic Knights am Samstag ab 19 Uhr in der Göppinger EWS-Arena gegen Tübingen verspricht einmal mehr Basketball-Entertainment auf Topniveau. Den eigentlichen Knochen-Job leisten allerdings nicht die Profis auf dem Parkett, sondern die rund 20 freiwilligen Helfer, die vor und nach der Partie für einen reibungslosen Auf- und Abbau sorgen.
Vier davon haben bereits am Freitagvormittag die Vorbereitungen in Kirchheim eingeläutet. Aus der Sporthalle Stadtmitte müssen die Standkörbe abtransportiert werden, was sich angesichts des Gewichts von jeweils zwei Tonnen als logistische Herausforderung erweist. Dank Mitarbeiter ihrer drei Sponsoren Schmauder & Rau, Luczky Bau und Bozic Estriche können die Gerätschaften per Kranwagen aus der Halle gehievt und mit einem Gabelstapler auf einen Lkw für den Transport nach Göppingen verladen werden.
„Es sind viele kleine Details, die man beachten muss“, verrät Chris Schmidt, der als Geschäftsführer der Knights für Organisation und Koordinierung der Aufbauarbeiten verantwortlich ist. Beispiel Standkörbe: Da die etatmäßigen Zeitwürfel nicht mit der Technik in der EWS-Arena kompatibel sind, müssen sie in Kirchheim abmontiert werden, um in Göppingen durch eigens für die Eventspiele angeschaffte ersetzt zu werden. „Ihr wisst ja, wie das geht?“, fragt Schmidt die beiden in der Halle werkelnden Helfer nur der Form halber – im Prinzip wissen alle, die hier mit anpacken, was sie wie machen müssen. So wie Danny Holländer, der die Körbe mit dem Luczky-Kran millimetergenau vom Hallennebeneingang durch die Luft gleiten lässt, ehe der Gabelstapler sie auf den Lkw verlädt.
Parkett in Schiffscontainern
In Göppingen wird die heiße Ware bereits von Kasra Malek und Oliver Annen erwartet. Der Technische Leiter und der Projektleiter der Arena-Betreibergesellschaft packen bereitwillig mit an, als die Körbe vom Lkw abgeladen werden. „Vom Ablauf her immer eine schöne Abwechslung zum Handball“, lacht Kasra Malek, während er zusammen mit Chris Schmidt den ersten Standkorb durch einen Nebeneingang in die Arena schiebt. „Mitanzupacken macht mir riesigen Spaß“, verrät der 41-jährige Funktionär auf dem Weg hinter die Halle.
Dort wird in zwei Schiffscontainern der Parkettboden gelagert, den die Knights sich vor zwei Jahren angeschafft haben. „Die Container haben wir von innen extra isoliert, um das Holz vor der Witterung zu schützen“, erklärt Schmidt, als er den ersten von insgesamt 15 Rollwägen mit Parkettteilen in die Arena schiebt – aufgebaut werden der rund 17 Tonnen schwere Boden und die beiden Standkörbe durch ein sechs Mann starkes Team erst Stunden später. Bis die Arena wettkampftauglich ist, kann es durchaus 2 Uhr morgens werden.
Automatismen greifen
Zuvor stoßen am frühen Abend noch Jessica Weissflog und Mo Damiani aus dem Knights-Office zu der Aufbautruppe. In einem zweiten Lkw bringen sie alle Werbebanner und PR-Materialien inklusive Equipment für die Livestream-Übertragung von Knights-TV nach Göppingen. „Wir haben die Aufgaben inzwischen gut verteilt, für jedes Problem gibt’s eine Lösung“, freut sich Chris Schmidt, dass beim bereits siebten Göppingen-Gastspiel der Knights die Automatismen greifen und eine gewisse Routine die Arbeit erleichtert. „Früher hat allein der Abbau der Standkörbe zum Beispiel drei Stunden gedauert“, sagt er, „heute geht das in knapp einer.“
Sprichts und wendet sich dem Lkw-Fahrer zu, der wissen will, wann er die Körbe wieder nach Kirchheim bringen soll. „Montag um 10.30 Uhr“, sagt Chris Schmidt, nicht ohne zu betonen, dass die Gerätschaften da bereits längst wieder auf den Lkw verladen sein werden – noch in der Nacht nach dem Spiel gegen Tübingen werden die fleißigen Ritter-Helfer die EWS-Arena wieder vom Basketball befreit und besenrein hinterlassen haben. Wenn am Sonntag um 16 Uhr die Bundesligahandballerinnen von Frisch Auf Göppingen gegen Oldenburg antreten, soll schließlich nichts mehr an das Weihnachtsspiel der Knights erinnern.

