Heidelberg. Das war nichts für schwache Nerven: Reihenweise verließen einige Fans, sowohl von Kirchheim als auch von Heidelberg, die Halle. Die Gesundheit ging vor. Denn was Academics Heidelberg und Kirchheims Ritter ablieferten war mehr als ein großer Kampf. „Beide Mannschaften haben bis zum Umfallen gefightet. Wir sind auf der letzten Rille ins Ziel gekommen“, resümierte Knights-Trainer Michal Mai nach Spielende. Marathon-Mann Williams mit 49 Einsatzminuten, Tim Koch mit 44 und Heidelberg-Leader Bryan Smithson mit 47 waren am Ende sichtlich angeschlagen. Am Ende hatten die Ritter aber das bessere Ende.
Der Reihe nach. Die Teckstädter starteten gut in die Partie und gingen verdient in Führung. Doch wie schon am Freitagabend gegen Vechta verloren die Knights ihren Rhythmus, und Heidelberg konterte. Die Hausherren gingen in Führung und hielten diese bis zur Halbzeit. Die Halbzeitansprache saß. Wie verwandelt kamen die Kirchheimer aus der Kabine. Die Defensive war nun endlich da und hielt dagegen. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht mit der nötigen Intensität gespielt. Das hat sich in der zweiten Halbzeit verändert“, erklärte Mai. Nur magere vier Pünktchen erzielten die Gastgeber im dritten Viertel. Die Ritteroffensive krankte zwar noch immer, doch die Knights gingen in Führung. Heidelberg gab sich jedoch nicht auf, sondern kämpfte verbissen.
Im vierten Abschnitt legten nun die Gastgeber wieder zu und bereiteten der Ritterverteidigung Kopfzerbrechen. Die letzte Möglichkeit in der regulären Spielzeit hatten die Hausherren. Youngster Niklas Würzner verpasste die frühzeitige Entscheidung, und es ging in die Verlängerung.
Dort kämpften beide Mannschaften um jeden Zentimeter. Und die Heidelberger schienen sich die Punkte zu sichern. Vier Punkte Vorsprung bei noch knapp 20 Sekunden zu spielen. Knights-Kapitän Williams, der mit 27 Punkten Topscorer des Abends wurde, verkürzte den Rückstand auf zwei Zähler an der Freiwurflinie, doch die Knights mussten foulen. Bryan Smithson ging für Heidelberg an die Linie und verwarf zweimal. Williams nutzte die Ausgleichschance.
In der zweiten Verlängerung dominierten die Kirchheimer. Schnell gingen sie in Führung, und in der Verteidigung wurden wichtige Ballgewinne erzielt. „Ich bin stolz auf die Jungs. Nach dem harten Kampf von Freitag haben sie nochmals alles aus sich herausgeholt“, sagte Mai, dessen Truppe jetzt auch wieder Platz drei angreifen kann, da Gotha sein Auswärtsspiel in Hamburg verlor. Platz vier ist den Kirchheimern dagegen nicht mehr zu nehmen, wodurch man in der ersten Runde der Play-offs zunächst zu Hause antritt.
Am kommenden Samstag empfangen die Mai-Schützlinge Nürnberg. Spielbeginn ist am Samstag um 19.30 Uhr. cs