Der jammervolle Janaur mit vier Niederlagen aus fünf Spielen ist vergessen, der freudige Februar geht weiter: Nach dem Heimsieg über Quakenbrück am Samstag haben die Kirchheim Knights mit einem 94:90-Erfolg am Mittwochabend bei den Karlsruhe Lions nachgelegt und so nicht nur den sechsten Tabellenplatz verteidigt, sondern auch den direkten Vergleich gegen die Löwen gewonnen.
Vorausgegangen war ein verheißungsvoller Start der Knights, die in den ersten sieben Minuten klar dominierten und nach etlichen erfolgreichen Fast-Breaks mit 16:7 in Führung lagen. Nach einer Auszeit von Karlsruhes Trainer Alexander Szepanovic kamen die Gastgeber allerdings immer besser in Fahrt und drehten die Begegnung bis Ende des ersten Abschnitts auch dank zunehmender Kirchheimer Unkonzentriertheiten beim Abschluss und Passspiel auf 26:21.
Den Start in die zweiten zehn Minuten verschliefen die Gäste dann komplett und sahen sich beim 23:33 schnell mit zehn Punkten im Hintertreffen. Vor allem in der Defensive liefen die Kirchheimer nun weitgehend hinterher, leisteten sich (zu) viele Turnover und gestatteten den Gastgebern, die Spielmacher Michael Flowers weitgehend aus dem Spiel nahmen, viele freie Würfe.
Schmerzlich vermisst wurde auf Kirchheimer Seite nicht nur in dieser Phase Mike Miller. Der Guard, statistisch bislang der beste Rebounder der Ritter und nach Flowers zweitbester Scorer, musste nach einer Oberschenkelverletzung im Abschlusstraining passen, feuerte jedoch in zivil von der Bank aus seine Kollegen an.
Diese drohten im weiteren Verlauf des zweiten Viertels den Faden vollends zu verlieren, nachdem sie zwischenzeitlich mit 18 Punkten zurück gelegen hatten. Doch angeführt vom Topscorer der Partie Kayne Henry (31 Punkte) sowie einem bärenstarken Demetrius Ward (insgesamt 19 Punkte) kämpften sich die Ritter nach einem 14:5-Lauf bis zum Seitenwechsel wieder auf neun Punkte heran (42:51). „Wir sind mit der immer physischeren Spielweise der Karlsruher nicht zurecht gekommen“, analysierte Kirchheims Co-Trainer Albin Mauz in der Pause.
Deutlich besser wurde das im dritten Viertel, in dem die Knights nicht nur in Sachen Rebounding zulegten, sondern auch mit mehr Tempo in die Eins-gegen-Eins-Duelle gingen und die Gastgeber so ein ums andere Mal auf dem falschen Fuß erwischten. Bis Ende des Durchgangs hatten die Kirchheimer die Partie gedreht (67:64).
Im letzten Viertel lieferten sich beide Teams zunächst ein Kopf-an-Kopf-Rennen, ehe sich die von Kapitän Julian Albus angeführten Karlsruher auf acht Punkte absetzten (78:70), es dann jedoch verpassten, entscheidend davonzuziehen. Im Gegenteil: Die zwischenzeitlich angeknockt wirkenden Ritter übernahmen nach einem fulminanten 12:0-Lauf ihrerseits wieder die Führung, die bis in die Crunch-Time permanent wechselte. Nach einem Dreier von Mike Flowers eine Minute vor Schluss konterten die Karlsruher ihrerseits mit einem erfolgreichen Distanzwurf, ehe Demetrius Ward 23 Sekunden vor Ende mit einem weiteren Dreier auf 92:90 stellte. Nach einem vergebenen Korbleger waren die Lions neun Sekunden vor Schluss zum Foulen gezwungen. Nick Muszynski behielt die Nerven, versenkte beide Würfe und sorgte so für ausgelassenen Jubel der mitgereisten Knights Supporters, die lauthals „Derbysieger, Derbysieger“ skandierten.
Weiter geht es für die Knights bereits am kommenden Sonntag im Gastspiel bei den Dresden Titans, die am Mittwoch mit 67:81 in Münster verloren und damit auf Platz elf abrutschten.