Lokalsport
Knights verzeichnen Run auf Göppingen-Tickets

Basketball Nach dem Ende aller Play-off-Träume hat der Zweitligist aus Kirchheim mit dem letzten Heimspiel noch ein Ass im Ärmel. Für das Spiel gegen Gießen in der EWS-Arena sind bereits knapp 2500 Karten verkauft. Von Bernd Köble

Am Ende zeigte sich sogar die Technik gnädig – ganz ohne künstliche Intelligenz. Den Untergang ihrer Mannschaft in der Bochumer Rundsporthalle erlebte die Handvoll mitgereister Basketballfans aus Kirchheim am Samstagabend jedenfalls exklusiv. Der Fangemeinde daheim vor dem Bildschirm blieb nach kurzem Ärger nur ungläubiges Entsetzen. Wenige Minuten nur streikte der Livestream, doch das genügte, um ein Spiel, das die Knights in der ersten Hälfte komplett im Griff hatten, auf links zu drehen. Aus einer 16-Punkte-Führung im zweiten Viertel wurde im Schlussabschnitt ein Rückstand von zeitweilig 29 Zählern. Ein 16:0-Lauf der Gastgeber binnen weniger als vier Minuten war das, was Kirchheims Headcoach Igor Perovic hinterher milde als „Demontage“ betitelte. 

Der letzte Funke Hoffnung auf einen Last-Minute-Einzug in die Play-offs ist nach dem 81:104 beim Tabellenneunten endgültig erloschen. Dass es dennoch nicht die Zeit ist für die große Depression unter der Teck, liegt vor allem an einem: Die Chance, auf die man setzte, war nie wirklich eine, trotz dreier Siege in den zurückliegenden zwei Wochen. „Allen war klar, dass es verdammt schwer werden würde, die letzten sechs Spiele zu gewinnen,“ räumt der Teamchef der Knights, Chris Schmidt, offen ein. Im Klartext heißt das nun: Zwei Spiele noch, dann war’s das.

Zwei Spiele, von denen zumindest eines der Saison ein letztes Glanzlicht aufsetzen soll. Für die Partie gegen Gießen am Samstag in der Göppinger EWS-Arena nimmt der Ticketverkauf nach dem Ende der Osterferien rasant Fahrt auf. „Gut möglich, dass wir heute noch die 2500-Marke knacken,“ meinte Schmidt am Montag. Mehr als 4000 Zuschauer fanden beim Testlauf
 

„Wir kommen mit Einbuchungen im Moment kaum hinterher.
Chris Schmidt
Der Geschäftsführer der Knights zum Ticketverkauf für das Spiel in der Göppinger EWS-Arena.
 

am ersten Spieltag im vergangenen Oktober gegen Tübingen den Weg in die EWS-Arena. „Ob wir diese Zahl wieder erreichen können, ist schwer zu sagen,“ meint Schmidt. Durch die Ferien hat sich der Vorverkauf etwas nach hinten verschoben. Was spontan noch geht, bleibt abzuwarten. Rund 500 Karten gingen bei der Premiere allein an der Abendkasse weg.

Damals war die Vorfreude auf die beginnende Saison groß, auch wenn es am Ende zumindest sportlich wenig zu feiern gab. Die 86:98-Niederlage gegen überlegene Tübinger, die zurzeit Platz zwei belegen und als Mitfavorit auf den Titel gelten, war ein erster Vorgeschmack auf ein aus Kirchheimer Sicht schwieriges Jahr.

Einen Sieg gegen Bochum am vergangenen Samstag vorausgesetzt hätte der letzte Heimauftritt in Göppingen durchaus noch für Spannung sorgen können. Dass die Luft nun raus ist, schadet aus Schmidts Sicht dem Event am Samstag nicht. „In der EWS-Arena“, meint er, „geht es mehr um den Rahmen der Veranstaltung, weniger um sportliche Ziele.“

Am Ende geht es auch gegen die Mannschaft des langjährigen Kirchheimer Trainers. Frenki Ignjatovic und die 46ers aus Gießen spielen als Tabellenvierter um den Titel mit. Für den einstigen Erstligisten geht es um eine möglichst gute Ausgangsposition in den Play-offs, für die Knights um weitere Werbung in der Region. Beides spricht auch ohne Kirchheimer Endrundenchancen für einen attraktiven Abend.