Stuttgart. Trotz des Pokalaus‘ fand Weilheims Trainer Alexander Hübbe hinterher lobende Worte für seine Mannschaft. „Wir haben ordentlich nach hinten gearbeitet, waren die bessere Mannschft. Mitte der zweiten Halbzeit müssen wir das Spiel eigentlich entscheiden.“ Nachdem dies aber nicht geschehen war, mussten beide Teams nach torlosen 90 und 120 Minuten ins Lotteriespiel Elfmeterschießen. Während dort alle fünf Vaihinger Schützen trafen, setzte Weilheims Neuzugang Michael Schweizer den entscheidenden TSVW-Strafstoß an den Pfosten – das Pokal-Aus war besiegelt, die Vaihinger treffen nun in der dritten Runde am Mittwoch kommender Woche auf den Sieger der Partie Bad Boll gegen Essingen. Die Weilheimer hingegen bestreiten am kommenden Samstag vor heimischer Kulisse um 15 Uhr ein Testspiel gegen Weil im Schönbuch.
Ohne den verletzten Nico Ruggiero (Knie), die erkrankten Felix Hummel (Mandelentzündung) und Mike Tausch (Sommergrippe) sowie ohne etliche Urlauber und weitere Angeschlagene hatten die Weilheimer den Trip in den Stuttgarter Vorort mit dem letzten Aufgebot angetreten. Dort taten sich die Limburgstädter in den ersten Minuten schwer. Erst nachdem die Vaihinger nach einer Ecke per Kopfball zur ersten Möglichkeit gekommen waren, die Torwart-Neuzugang Thomas Ihring (kam aus Donzdorf) über die Latte lenkte, wachten die Weilheimer auf und gingen in der Defensive konzentrierter zu Werke – mit Erfolg: Die Vaihinger kamen bis zur Pause zu keiner Torraumszene mehr. Die erste nennenswerte Chance für den TSVW hatte der oberligaerfahrene Ex-VfL-Kicker Michael Zimmermann (32) mit einem 20-Meter-Schuss, der in der 17. Minute jedoch das Vaihinger Tor verfehlte. Ausgerechnet Routinier Zimmermann vergab sieben Minuten vor der Pause die größte aller Chancen, als er einen Foulelfmeter am SV-Kasten vorbeisetzte. Zuvor war Stürmer Marcel Mettang penaltyreif im Vaihinger Strafraum gefoult worden.
In der zweiten Halbzeit bot sich den rund 75 Zuschauern auf dem Sportplatz an der Dürrlewangstraße ein ähnliches Bild. Um spielerische Lösungen bemühte Gastgeber gerieten gegen feldüberlegene Gäste immer wieder in Bedrängnis. „Wir hatten die besseren Chancen“, befand TSVW-Spielleiter Günther Friess, der darum nach dem torlosen Remis am Spielende auch von einer glücklichen Verlängerung für die Vaihinger sprach. Zu überlegen hatten sich die Weilheimer zuvor präsentiert, waren dabei immer wieder gefährlich vors SV-Gehäuse gekommen. Wirklich zwingende Torchancen wollten den TSVW-Kickern trotz optischer Überlegenheit nicht (mehr) gelingen, sämtliche Schussversuche wurden von der vielbeinigen Vaihinger Abwehr abgeblockt. Dabei mussten die Gäste die letzten knapp zehn Minuten der regulären Spiezeit sowie die komplette Verlängerung in Unterzahl bestreiten, nachdem Markus Gabriel wegen wiederholten Foulspiels in der 82. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen hatte.
SV Vaihingen: Milchraum – Müller, Schneider, Simon, Fanelli (60. Volz) – Lapeschi, Merkle, Feichtinger (60. Lenhardt), Stark (106. Hohler), Drephal (101. Geywitz) – J. Löw (85. M. Löw)
TSV Weilheim: Ihring – Gabriel, Strohmaier, Edelmann, Kirschmann – Zimmermann, Uluköyli (99. Kuch), Schweizer, Elsässer, Weissinger (65. Milosevic) – Mettang
Tore: Fehlanzeige nach 120 Minuten
Gelbe Karte: Gabriel
Gelb-Rote Karte: Gabriel (82., wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Marcel Lalka (Böblingen)
Zuschauer: 75