Nürburg. Generell meinte es das Wetter mit den Fahrern bei der 41. Auflage des Rennens nicht gut. Regen, Nebel und viele kleine Ausrutscher prägten das Rennen, und als Krönung gab es nachts eine Regenpause: Alle Autos blieben für Stunden in der Box, wonach das Rennen erst am Morgen wieder gestartet wurde. Für die Ermittlung der Startposition kam das sogenannte Top-40-Qualifying zum zweiten Mal zum Zug. „Nach dem Ausfall im letzten Jahr wollten wir dieses Mal unbedingt die Zielflagge sehen, nach Möglichkeit aber aufs Podest“, sagte Wolf Henzler. Im entscheidenden Qualifying belegten Henzler/Ragginger/Asch/Dumbreck mit 8.25,497 Minuten den 22. Startplatz unter den Top-40-Fahrern. Damit lagen sie 8,285 Sekunden hinter der Poleposition.
Martin Ragginger übernahm den Start auf der 25,378 km langen Strecke in der Eifel. Sonnenschein begleitete noch die 173 Teams, die in drei Leistungsgruppen aufgeteilt waren. Gegen 19 Uhr übergab der Österreicher den GT3 R an Wolf Henzler, der seinen Stint in perfekter Manier abspulte und nach etwa 90 Minuten für Sebastian Asch das Cockpit räumte. Gegen 22 Uhr hatten alle Teams dann mit den vier großen „N“ zu kämpfen – Nordschleife, Nacht, Nebel und Niederschlag. Es regnete ohne Unterlass – gegen 22.45 Uhr entschloss sich Rennleiter Walter Hornung, wegen der erhöhten Aquaplaning-Gefahr das Rennen zu unterbrechen. Gegen 9 Uhr am Morgen wurde es erneut gestartet.
Der Engländer Peter Dumbreck übernahm den Restart, fuhr einen Doppelstint und übergab nach knapp zwei Stunden den weit vorne platzierten Falken-Porsche an Ragginger. Da sich das Team lange Zeit in derselben Runde wie der führende Black-Falcon-Mercedes befand, wurden sie bei einer entsprechenden Boxenstop-Konstellation zeitweise auf dem ersten Rang geführt. Dann übernahm der junge Asch von Ragginger den Falken-Elfer. Kurz danach gab es die erste Schrecksekunde für das Team, als sich das Fahrzeug auf der Grand-Prix-Strecke drehte, ins sehr durchnässte Gras rutschte und nur von der DMSB-Sicherungsstaffel wieder auf befahrbaren Untergrund gezogen werden konnte. Der Dreher kostete sehr viel Zeit und den Spitzenplatz.
Beim Boxenstop wurden jetzt Regenreifen aufgezogen, doch nach wenigen Runden wurde die Fahrbahn etwas trockener und Henzler ließ wieder auf Slicks umrüsten. Gegen 14.30 Uhr schickte sich der Nürtinger mit Kirchheimer MCKT-Mitgliedschaft an, einen langsameren BMW M3 im Ring-Abschnitt „Flugplatz“ zu überholen, als dieser nach links zog und mit dem Henzler-Porsche kollidierte: der nächste Rückschlag. Langsam rollte Henzler mit dem an der Vorderachse beschädigten Elfer zurück an die Box.
„Ich bin davon ausgegangen, dass der BMW-Fahrer mich gesehen hat. Unglücklicherweise hat er mich nicht gesehen“, ärgerte sich Henzler später. Nach einer 40-minütigen Reparaturpause ging Henzler nochmals auf die Strecke und übergab den Boliden zum Schlussspurt in der grünen Hölle an Peter Dumbreck. Der finishte als 20. – weniger als erhofft. Und Wolf Henzler bleibt beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring weiterhin sieglos.