Fußball-Oberliga: Der VfL Kirchheim hofft, dass morgen gegen Gmünd der Knoten im Angriff endlich platzt
Kraft setzt auf den „Gomez-Effekt“

Vor dem Nachbarschafts-Derby in Schwäbisch Gmünd steht es 4:3 für den VfL Kirchheim. Die Teckstädter stellen vier Spieler für die württembergische Auswahl beim UEFA-Regions-Cup ab 7. Dezember auf der Mittelmeer-Insel Malta, die Normannen drei. Drei weitere Kirchheimer stehen auf Abruf bereit. Ein gutes Vorzeichen für den Trip ins Remstal?

Kirchheim. Berufungen wie diese erzeugen Vorfreude, zumindest bei den Nominierten, und können sehr hilfreich sein für die ganze Mannschaft. Sie sind Balsam in einer Zeit, in der die VfL-Spieler nicht gerade vom Erfolg verwöhnt sind. In den letzten sieben Spielen gingen sie nur einmal als Sieger vom Platz – beim 3:0 zu Hause gegen den FC 08 Villingen. Positiv ist immerhin zu vermerken, dass auf die Abwehr auch bei Niederlagen größtenteils Verlass war. Torwart Huber und die Viererkette mit Eisenhardt, Er, Kauffmann und Baradel, unterstützt von fleißigen Mittelfeldspielern, ließ in den letzten drei Partien nur ein einziges Gegentor zu. Das hätte eigentlich die Basis für mehr als vier Punkte sein müssen.

Doch in der Kirchheimer Offensive steckt nach wie vor der Wurm. „Wir betreiben viel Aufwand, doch unter dem Strich kommt zu wenig dabei heraus. Es fehlt der letzte Zug zum Tor“, sagt Trainer Rainer Kraft. Er gibt sich aber trotzdem optimis­tisch: „Irgendwann wird unser Aufwand auch belohnt. Mario Gomez hat bei den Bayern auch lange nicht getroffen, bis dann der Knoten geplatzt ist. Auf einmal läuft‘s wieder.“ Chancen herausspielen und verwerten ist längst zu einem Schwerpunkt in der Trainingsarbeit der Kirchheimer geworden.

Gerade in Gmünd wäre es wichtig, das Geübte umzusetzen. Kraft hat den Gegner schon dreimal beob­achtet und dabei festgestellt, dass die Abwehr der Normannen verwundbar ist. Die Statistik unter­streicht dies: Die Mannschaft hat bisher drei Gegentore mehr kassiert als der VfL. Mit 23:23 ist die Gmünder Torquote ebenso ausgeglichen wie die der Kirchheimer (20:20), die jedoch zwei Punkte weniger auf ihrem Konto haben. Zuletzt überzeugt hat die Normannia mit einem 1:1 bei Waldhof Mannheim. Bekanntester (Mittelfeld-)Spieler bei den Gastgebern ist Giuseppe Catizone, den Kraft noch bestens aus früheren VfB-Zeiten kennt. Trainiert wird die Elf von Helmut Dietterle, ebenfalls ein alter Kämpe der „Roten“ aus Cannstatt, der danach lange Trainer und Manager beim VfR Aalen war.

Beim VfL Kirchheim sind bis auf die Verletzten Steffen Mayer (Außenbandanriss) und Ryan Callahan (Zehenbruch) morgen alle Mann an Bord. Für den Tabellen-Dreizehnten folgen noch das Heimspiel gegen Weinheim und der letzte Auftritt in Reutlingen, dann ist die Vorrunde beendet. Zur Vorbereitung auf die Rückrunde hätte Rainer Kraft mit seiner Mannschaft liebend gerne ein Trainingslager in der Türkei bezogen, doch dafür reichen die finanziellen Mittel nicht aus. „Mit den momentanen Ergebnissen ist es auch nicht leicht, Sponsoren anzulocken,“ sagt der Trainer. Mit einem Sieg in Gmünd könnte sich das rasch ändern.