Lokalsport
Landesligist Wendlingen im WFV-Cup: Pokalschreck oder weg?

Auf das Frauenfußballteam des TSV wartet am Sonntag gegen den VfL Sindelfingen eine besonders bemerkenswerte Aufgabe. 

Härtetest vor dem Landesliga-Start: Wendlingens Fußballerinnen empfangen im Verbandspokal Sindelfingen. Foto: Michael Treutner

Die erste Pokalrunde per Sieg im Elfmeterschießen in Feuerbach nervenaufreibend überstanden, in der zweiten wird es wohl kaum weniger unbequem: Das Frauenteam des TSV Wendlingen bekommt es an diesem Sonntag im Sportgelände Speck ab 11 Uhr mit dem einstigen Bundesligisten VfL Sindelfingen zu tun. Wenn Schiedsrichter Julian Kiefer vom SC Geislingen die Begegnung eröffnet, geht es nicht nur ums Prestige, sondern für beide Gegner zudem um eine Standortbestimmung nach etlichen Wochen Training mit Konditionsaufbau, taktischer Feinarbeit und Teambuildung.

„Wir freuen uns auf diese Herausforderung“, sagt Carlo Liotti. Er löste im Juli Uwe Porstner als Trainer des Landesligisten aus Wendlingen ab. Im Duell gegen die eine Liga höher kickenden Sindelfingerinnen sieht der ehemalige Verbands- und Oberliga-Akteur unter anderem den passenden Härtetest vor dem Ligaauftakt.

VfL Sindelfingen? Einst ein äußerst klangvoller Name im deutschen Fußball. Zwischen 1990 und 1997, in der Saison 2005/06 sowie von 2012 bis 2014 war der Klub in der Frauen-Bundesliga vertreten. Dann folgte der harte Schnitt: Im Februar 2017 wurde die Frauenfußballabteilung ausgegliedert, kurz danach unter dem Namen „VfL Sindelfingen Ladies“ ins Vereinsregister eingetragen. Vergangene Saison belegten die Kickerinnen aus der Autostadt Tabellenplatz vier in der Verbandsliga. Die erste Runde im WFV-Pokal hakten die Sindelfingerinnen am vergangenen Wochenende deutlich lockerer ab als der TSV Wendlingen – die Ladies siegten bei der SGM Heumaden/Sillenbuch mit 3:0.

Pokalschreck oder weg? Das ist für die Mannschaft aus Wendlingen und Ötlingen die konkrete Frage vor dem Duell zwischen Landes- und Verbandsligist. „Wir möchten auf jeden Fall offensiven und guten Fußball zeigen“, betont Carlo Liotti. Es gelte vornehmlich das umzusetzen, was im Training geübt wurde. Im Erfolgsfall stünde der TSV Wendlingen im Pokal-Achtelfinale. Eine reizvolle Perspektive. Doch die Personalsituation (Liotti: „Ich kann nicht aus dem Vollen schöpfen, denn einige Spielerinnen sind noch im Urlaub“) ist angespannt.

Mit dem Match in der zweiten Pokalrunde beginnt für denTSV der Schlussspurt Richtung Punktrunde. Am 15. September geht es mit einer Auswärtspartie beim SV Hoffeld los. Es warten insgesamt 22 Partien – falls am Ende nicht auch noch die Relegation hinzukommt.