Göppingen. Das Sportgericht des Fußballbezirks Neckar/Fils hatte sich lange Zeit gelassen mit der Beurteilung der Vorfälle beim Spiel zwischen dem FV Faurndau und dem TSV Denkendorf in derBezirksliga am 4. Dezember. Umso heftiger fiel nun das Urteil gegen den Faustschläger und inzwischen suspendierten Spieler des FVF aus: Er wurde bis Mitte Oktober 2023 gesperrt. Da sich die Denkendorfer nach einer handgreiflichen Auseinandersetzung geweigert hatten, die Partie fortzusetzen, wurde die Begegnung mit 3:0 für Faurndau gewertet.
„Bei dem Vergehen handelt es sich um eine Tätlichkeit und um unsportliches Verhalten“, erklärt David Biedemann, Teamleiter der Sportgerichtsbarkeit beim Württembergischen Fußballverband (WFV). Die Strafe sei deshalb so lang, weil der Faurndauer seinen Gegenspieler „im empfindlichen Körperbereich“ getroffen habe. Der Akteur hatte den Gästespieler mit einem Faustschlag im Gesicht verletzt, weshalb der Denkendorfer k.o. ging und zu Boden fiel. Augenzeugen berichten, dass er einen Bluterguss am Auge erlitten hätte. Der Verurteilte war bereits vergangene Saison im Spiel gegen die SGEH wegen eines ähnlichen Vergehens auffällig geworden.
Wie aus Faurndauer Kreisen zu hören war, hatten Zuschauer aus Denkendorf die Spieler des FVF immer wieder provoziert. Auf dem Spielfeld setzten sich die verbalen Scharmützel fort, bis es nach einer knappen halben Stunde beim Stand von 1:1 auch körperlich zur Sache ging. Nach Handgreiflichkeiten von beiden Seiten, bei denen der Denkendorfer seinem FVF-Gegenspieler eine Ohrfeige gegeben haben soll, schlug der Faurndauer schließlich heftig zu und verpasste seinem Gegenüber zunächst eine Kopfnuss und danach einen Faustschlag ins Gesicht, worauf dieser zu Boden ging und die Gäste sich schließlich weigerten, die Begegnung fortzusetzen.
Während der Handgreiflichkeiten soll ein weiterer Spieler aus dem Dittlau mit einer Judoeinlage negativ aufgefallen sein. Auf Grund von Videoaufzeichnungen wurde er ebenfalls gesperrt. An diesem Mittwoch will das Sportgericht bekanntgeben, wie lange er nicht mehr spielen darf.
FVF-Spielleiter Giuseppe Dimaiuta hat Verständnis für das Urteil gegen seinen ehemaligen Spieler. „Wenn man solch eine Tat begeht, muss man damit rechnen, dass man lange gesperrt wird“, meinte er. Für seinen zweiten Spieler hofft der Spielleiter auf eine deutlich mildere Strafe.
Neben der Sportgerichtsbarkeit ermittelt in dem Fall auch die Polizei, die nach den Handgreiflichkeiten gerufen wurde. Beide Streithähne haben Strafanzeige gegen den jeweils anderen gestellt.