Vier Minuten Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Dennis Mehl von der Schiedsrichtergruppe Ulm/Neu-Ulm in den Jesinger Lehenäckern angezeigt. Es waren am Ende vier höchst bewegende Zeigerumdrehungen im Kirchheimer Teilort – mit einem einigermaßen glücklichen Ende für die Truppe von Coach Césare D’Agostino. In der Extrazeit kämpten sowohl die Gastgeber als auch der zu diesem Zeitpunkt noch 1:0 führende TSV Berkheim mit offenem Visier. Zum guten Schluss für die Einheimischen brachte es dann der Capitano höchstpersölich in buchstäblich letzter Sekunde.Timo Mader zog aus gut 16 Meter ab und versenkte die Kugel zum umjubelten Ausgleich in den Maschen des Berkheimer Tors. Unmittelbar danach ertönte der Schlusspfiff des gut leitetenden Referees.
Dass unterm Strich gegen den Tabellen-Hinterbänkler aus Esslingen nicht mehr heraussprang, hatte zwei Gründe. Zum einen wurden selbst beste Torchancen nicht verwertet. Alessio Setzu, Antonio Carfagna, Joni Willig, zweimal Jonas Preuß und Veli Boz brachten das Leder nicht dorthin, wo es aus Jesinger Sicht hingehört hätte. Zum anderen war eine Unachtsamkeit in der zwölften Minute für den Berkheimer Führungstreffer verantwortlich. „Wir werden für Fehler momentan immer gleich bestraft“, haderte Coach D’Agostino nach der Partie mit dem derzeit fehlenden Spielglück seiner Truppe. Dabei standen die Vorzeichen für einen Punkte-Dreier nicht schlecht. Eine Viertelstunde nach der Führung wurde Berkheims Michael Wamsler nach wiederholtem Foulspiel vorzeitig zum Duschen geschickt. Das bedeutete rund eine Stunde Jesinger Überzahlspiel. Ein Vorteil der verpuffte. Die Gäste verbuchten über die gesamte Spielzeit nur drei Chancen, machten daraus aber einen Treffer. Die beiden anderen Möglichkeiten vereitelte Patrick Weigel im Jesinger Tor. Am Ende war keiner wirklich zufrieden.
Colic-Treffer als Dosenöffner
Der Weg nach Geislingen ist alten VfLern hinreichend bekannt. Mittlerweile heißt der Gegner der Kirchheimer aber „nur“ noch SC Geislingen II. Und gegen die Reserve des Sportclubs machten die „Blauen“ gestern alles richtig, gewannen am Ende hochverdient 4:1 (2:0) – nicht auf dem avisierten kleinen Kunstrasen sondern auf dem Rasenplatz neben dem Stadion im Eybacher Tal. Die Kirchheimer begannen die Partie überlegen aber zunächst glücklos. Der sprichwörtliche Dosenöffner war dann der Treffer von Meksud Colic vier Minuten vor der Halbzeit. Im zweiten Spelabschnitt gaben die Geislinger mehr Gas, kreierten Chancen, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Beim Stand von 0:4 hielt VfL-Keeper Nico Nagel zunächst einen Foulelfmeter, der daraus resultierende Eckball führte dann zum Ehrentreffer des Sportclubs. Ein besonderes Lob gab es vom Trainer für die blutjunge Abwehrreihe, die im Durchnitt, so Er, „um die 19“ ist. „Die haben gut miteinander geredet und hatten mit Stefano Magno auf der für ihn ungewohnten rechten Abwehrseite quasi den Spieler des Tages.“ Doch auch mannschaftsteilübergreifend verteilte der Coach sprichwörtliche Blumen: „Wir haben vieles richtig gemacht und nahtlos an den Pokalerfolg vom Mittwoch angeknüpft“, freute sich Spielertrainer Ferdi Er nach der Partie.
Foulelfmeter als Knackpunkt
Ein strittiger Foulelfmeter brach beim Gastspiel des TSV Weilheim in Esslingen den Bann zu Gunsten der Platzherren. Bis zur 65. Minute agierten beide Teams auf Augenhöhe, erarbeiteten sich Chancen hüben wie drüben, ohne letztlich erfolgreich im Abschluss zu sein. Nach einer guten Stunde entschied Schiedsrichter Justin Volz auf Foulelfmeter für die Esslinger – eine Entscheidung, die leichtes Weilheimer Entsetzen auslöste. Tilman Weißenborn ließ sich die Chance zur Führung nicht entgehen. Danach schienen die Limburgstädter kurzzeitig mental unter Zugzwang zu geraten, besannen sich aber schnell wieder auf ihre Stärken, drückten auf den Ausgleich, blieben aber unvollendet. Dafür nutzten die Einheimischen die durch aufgerückte Weilheimer vergrößerten Abstände zum 2:0-Endstand in der Nachspielzeit. TSV-Coach Salvatore De Rosa war nach der Niederlage gefasst: „Ich wusste, dass es gegen die sehr athletischen Esslinger schwierig werden würde.“ Am Freitag wird es für seine Truppe keinen Deut leichter wenn der TSV Jesingen zum Derby aufkreuzt.

