Kirchheim. „Mit der Leistung von vergangener Woche gewinnen wir keinen Blumentopf mehr“, grantelt AC-Coach Paul Lawall. Er war unter der Woche immer noch erschrocken, wie wehrlos sich seine Truppe teilweise in ihr Schicksal gegen Mitabstiegskonkurrent Grötzingen (1:3) ergab. Lawall schließt personelle Konsequenzen nicht aus. Gut möglich, dass er ab sofort nur noch nach Trainingsbeteiligung und nicht unbedingt nach individueller Klasse aufstellt. „Ich muss alles versuchen, tiefer kann das Kind nicht mehr in den Brunnen fallen. Wir müssen zumindest zeigen, dass wir 90 Minuten lang gewinnen und alles dafür tun wollen“, so Lawall. Eine interne Aussprache nach dem Abschlusstraining am Freitag soll weitere Erkenntnisse bringen. „Ich erwarte eine klare Reaktion. Entweder die Mannschaft lässt sich hängen und dann verlieren wir jedes Spiel oder wir kämpfen“, unterstreicht er den Ernst der Lage.
Ob ausgerechnet bei den zuletzt stark auftrumpfenden Eislingern, die im Aufstiegskampf jeden Punkt benötigen, die Trendwende gelingt, darf bezweifelt werden. Immerhin kann Lawall aus dem Vollen schöpfen, nachdem auch der zuletzt Rot gesperrte Andrej Pop wieder in den Kader zurückkehrt.
Fünf Punkte trennen den FV Neuhausen, auf Platz neun liegend, vom momentanen Relegationsplatz 13. Kein Ruhepolster für den sonntäglichen Gegner des VfL Kirchheim II also. Vom Neuhausener Punktekonto können die Teckstädter derzeit nur träumen. Trainer Andreas Gerstenberg macht in verhaltenem Optimismus. „Wenn wir die Punktabzüge und die vielen unnötig knappen Niederlagen wegrechnen würden, hätten wir beste Karten. Wir geben die Hoffnung nicht auf, noch ist alles möglich“, rechnet er vor.
Gerstenberg macht jedoch keinen Hehl daraus, dass ein weiteres Remis wie vor einer Woche in Wendlingen zu wenig wäre. Mit Goalgetter Antonino Singh und Kai Huttenlocher stehen beim FVN zwei ehemalige VfL-Kicker im Team, die einen Sieg ihrer Ex-Kollegen verhindern wollen. Die Kirchheimer werden sicherlich wieder mit einigen Verbandsliga-Anleihen versuchen, die ordentliche Heimbilanz mit bisher 14 Punkten aufzupolieren und somit nach einem weiteren Strohhalm im Kampf um den Klassenerhalt greifen.
Ähnliche Voraussetzungen gelten auch für die Partie in Faurndau, wo der FV Vorwärts jeden Punkt im Abstiegskampf benötigt und Gegner TSV RSK Esslingen (10.) ebenfalls wieder mit in den Sumpf ziehen kann. Schwerer dürfte es der Tabellendreizehnte Grötzingen gegen den zuletzt wieder gefestigten Ex-Landesligisten FC Donzdorf haben.
Ob Eintracht Sirnau seine Pflichtaufgabe beim abgeschlagenen Schlusslicht GSV Dürnau erledigen darf, muss abgewartet werden. Vergangene Woche brachte der designierte Absteiger in Nürtingen keine elf Mann auf den Platz und musste das Spiel absagen.
Jene Nürtinger wollen beim zuletzt schwächelnden, aber immer noch besten Aufsteiger, TSV Wäldenbronn-Esslingen, ihren zweiten Platz festigen. Die Chancen, bei einem Sieg in der Kreishauptstadt den Rückstand auf den TSV Köngen zu verkürzen, stehen gar nicht so schlecht. Den Spitzenreiter erwartet beim zu Hause noch ungeschlagenen Sechsten, VfB Oberesslingen/Zell, eine harte Nuss.
Die Partien zwischen dem TSV Neckartailfingen (11. Platz) und dem TSV Berkheim (5.) sowie zwischen dem TV Nellingen (4.) und dem TSV Wendlingen (12.) beschließen den Spieltag.