Beim TSV Notzingen wird eifrig an einer Fußballmannschaft für die kommende Saison gebastelt
Lebenszeichen aus dem Eichert

In zwei Jahren feiert der TSV Notzingen 125. Geburtstag. Die Fußballabteilung bastelt bereits eifrig an einem vorgezogenen Geschenk: Zur kommenden Saison soll wieder eine aktive Mannschaft gemeldet werden, nachdem im vergangenen Sommer wegen Spielermangels kein Team zustande gekommen war. Erste Personalgespräche machen den Verantwortlichen im Eichert Hoffnung.

Notzingen. Seit Juli vergangenen Jahres ist Notzingen ein weißer Fleck auf der Landkarte des Fußballbezirks Neckar/Fils. Für Wolfgang Schäfer, unter dessen Ägide der TSVN sowohl feste Größe in der Landesliga als auch kleine Nummer in der Kreisliga war, bedeutete die Abmeldung der Mannschaft kurz vor Saisonbeginn eine große Niederlage. Unabhängig von seiner persönlichen Verantwortung für das unwürdige Aus schmerzt diese Wunde noch immer. Zumal der von ihm seit 1984 geführte Gesamtverein in zwei Jahren seinen 125. Geburtstag feiert. Kein Wunder also, dass der langjährige Funktionär mit allen Mitteln versucht, eine Truppe auf die Beine zu stellen, die ab der kommenden Saison wieder auf Tore- und Punktejagd gehen soll.

Einen ersten Teilerfolg hat Schäfer dabei schon gelandet. Mit Daniel Denk vom TSV Jesingen II steht ein williger Trainer parat, der seit Kurzem die C-Lizenz hat. Außerdem schart Schäfer, der auch wieder als Abteilungsleiter fungiert, etliche ehemalige Funktionäre um sich, denen die TSVN-Zukunft ebenfalls am Herzen liegt. Unter anderem soll der ehemalige Spielleiter der zweiten Mannschaft, Jürgen Sommer, den Spielermarkt mitabgrasen – denn das größte Problem ist nach wie vor der Personalmangel. Nachdem die Notzinger aktuell weder über eine eigene A- oder B-Jugend verfügen, muss das zukünftige Team mühsam rekrutiert werden. „Wir fragen so ziemlich bei jedem an, der mal in Notzingen gespielt hat“, sagt Schäfer, der so auf eine Liste mit 34 ehemaligen TSVN-Kickern kommt. Nach ersten Gesprächen sollen tendenziell zehn davon bereit sein, in den Eichert zurückzukehren. „Insgesamt sollten es aber schon um die 18 sein“, wünscht sich Schäfer, der zwei potenzielle Zugänge übrigens nicht angefragt hat: Seine Zwillingssöhne Ingo und Fabian spielen laut Aussage des Vereinsbosses in den Personalplanungen keine Rolle.

Dass aus dem Eichert wieder Lebenszeichen kommen, wird von offizieller Seite begrüßt. „Der TSV Notzingen ist für mich ein Traditionsverein“, sagt der Bezirksvorsitzende Karl Stradinger, „darum ist es traurig, dass es momentan keine Mannschaft gibt. Ich wünsche den Notzingern, dass sie es schaffen.“ Die nächste Hürde auf dem Weg zurück in den Spielbetrieb soll am 27. Februar genommen werden. Bis dahin hat Wolfgang Schäfer allen angefragten Kickern Zeit für eine Entscheidung gelassen. Richtig ernst wird‘s dann im Mai, wenn die Meldebögen für die neue Saison verschickt werden. Als Deadline für eine Anmeldung gilt der 10. Juni.