Basketball
Lehrstunde im Fach Disziplin

Die Knights zeigen zum ersten Mal in dieser Saison ihr zweites Gesicht und werden von Bayreuth in eigener Halle mit 93:74 kräftig abgewatscht.

Das hat gesessen: Coach Igor Perovic war am Samstag restlos bedient. Foto: Oliver Schmidt

Es gibt Tage, an denen nichts zusammenläuft. Einen solchen haben Kirchheims Zweitliga-Basketballer am Samstag vor heimischer Kulisse gegen den BBC Bayreuth erlebt. Beim überraschend deutlichen 74:93 nach einer einseitigen Partie waren die bis dahin enttäuschenden Gäste in allen Belangen die bessere Mannschaft.

Bei den Kirchheimern war vom Start weg der Wurm drin. Volle fünf Minuten dauerte es bis zum ersten Korberfolg. Schleppendes Tempo, Ballverluste und verzweifelte Einzelaktionen unterstrichen die Nervosität zu Beginn auf beiden Seiten. Nach dem schleppenden ersten Viertel (9:8) übernahmen die Franken das Kommando. Liga-Topscorer Demarcus Demonia wurde gesucht und auch gefunden. Der Amerikaner beendete die Partie mit 32 Punkten. Besonders die letzte Spielminute der ersten Halbzeit mit mehreren defensiven Fehlern war für die Mannschaft von Head Coach Igor Perovic bezeichnend an diesem Abend. Ein Dreier mit Ablauf der Spielzeit besiegelte den 35:26-Halbzeitstand.

Wir haben arrogant und egoistisch begonnen.

Knights-Sportdirektor Chris Schmidt kritisiert die Einstellung der Mannschaft.

 

Auch der Start ins dritte Viertel misslang, und die Knights lagen rasch zweistellig zurück. Angefeuert vom Publikum war es immer wieder ein Aufbäumen und der Versuch, zurück ins Spiel zu kommen. Die Offensive fand zwar vermehrt zu ihrem Rhythmus, doch immer wieder schlichen sich unnötige Ballverluste ein. Am Ende waren es insgesamt 17, die ein Comeback an diesem Abend verhinderten. Ganz anders die Bayreuther, die immer besser verteidigten und plötzlich auch schwere Würfe trafen.

Ein ähnliches Bild sah das Pub­likum auch im Schlussviertel. Kirchheim stellte auf eine Ganzfeld-Verteidigung um, doch Bayreuth spielte die Partie ruhig und besonnen herunter, bekam den frühen Druck gut geregelt und traf weiterhin hochprozentig, während sich die Teckstädter zu häufig in Einzelaktionen und schlechte Abschlüsse verstrickten. Am Ende stand ein völlig verdienter 93:74-Erfolg für Bayreuth zu Buche. „Wir haben heute sehr arrogant und egoistisch begonnen,“ fand Kirchheims Sportchef Chris Schmidt deutliche Worte nach dem Spiel. „Kein einziger ist mit der richtigen Einstellung in dieses Spiel gegangen. Wenn man Bayreuth so ins Spiel kommen lässt, wird es sehr schwer, dass wusten wir“. Vielleicht das einzig Positive aus seiner Sicht: „Das Spiel hat uns auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Daraus müssen wir jetzt lernen“.

Auch Knights-Coach Igor Perovic war nach der Schlusssirene restlos bedient. „So können wir nicht auftreten. Das muss sich definitiv ändern. Man kann ein Spiel verlieren, aber die Art und Weise ist für mich ausschlaggebend, und das war einfach nicht in Ordnung,“ meinte Perovic. Aufgrund der Nationalspiele am kommenden Wochenende haben die Mannschaften nun einige Tage frei, um sich vom intensiven ersten Saisondrittel zu erholen, bevor es zum Ende der Woche mit der Vorbereitung auf das schwere Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten aus Münster weitergeht. cs

 

Spielstenogramm

Kirchheim Knights: Thomas (6, 6 Rebounds), Norris (15), Dorn (2), Mayer (16, 5 RB), Bulajic (0), Graham (17, 6 RB), Henry (10, 5 Assists), Failenschmid (3), Ward (0), Pickett (5, 7 RB)